Allgemein,  Diklusion,  Fake-News,  Künstliche Intelligenz,  Universal Design for Learning

Station 6: Fake News

Autorinnen: Studierende der Europa-Universität Flensburg

Thema

Unsere Station befasst sich mit dem Thema „Fake News erkennen und hinterfragen“. Ziel ist es, den Schüler:innen grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Medien und der Erkennung von Falschmeldungen zu vermitteln, indem sie ein Bewusstsein für die Mechanismen hinter Fake News entwickeln. Eine inklusive Lernumgebung wurde geschaffen, um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen aktiv teilnehmen und profitieren können.

Welche Ziele erreichen die Schüler:innen?

Das Lernen über KI in unserer Station konzentriert sich auf die:

Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der digitalen MedienbildungDie Schüler:innen lernen, wie digitale Medien funktionieren und wie sie sie sicher und effektiv nutzen können. Sie erfahren, wie Inhalte erstellt, verbreitet und konsumiert werden und welche Verantwortung damit einhergeht. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Chancen und Risiken digitaler Medien zu schaffen.
Kritische Reflexion digitaler InhalteDie Schüler:innen üben, Inhalte im Internet nicht nur zu konsumieren, sondern auch deren Ziel und Absicht zu hinterfragen. Sie lernen, Quellen auf Glaubwürdigkeit zu prüfen und Manipulationen zu erkennen.
Kritische Hinterfragen von Nachrichten und das Einschätzen des Wahrheitsgehaltes Die Schüler:innen lernen, Nachrichten nicht ungefiltert zu glauben, sondern gezielt nach Beweisen und seriösen Quellen zu suchen. Die Schüler:innen lernen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden und auf reißerische oder irreführende Sprache zu achten. Dies hilft ihnen, Falschmeldungen besser zu identifizieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
SozialkompetenzDie Gruppenarbeit fördert respektvolles Miteinander, Rücksichtnahme und Teamfähigkeit. Durch den Austausch von Ergebnissen lernen die Schüler:innen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
KommunikationskompetenzDie Diskussion und Präsentation der Analyse fördert die klare Ausdrucksfähigkeit und die Fähigkeit, Meinungen zu formulieren und andere Perspektiven zu verstehen. Das Verfassen eines eigenen Artikels stärkt die schriftliche Ausdrucksfähigkeit.
Kognitive KompetenzDie Analyse von Fake News trainiert kritisches Denken, Quellenbewertung und systematische Problemlösung. Das eigenständige Arbeiten sowie das kreative Verfassen

Digitale Medien und Inklusion – wie passt das zusammen?

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist ein internationales Abkommen, welches das Ziel verfolgt, die Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu fördern (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, o. J., S. 4). Zentrale Inhalte sind unter anderem die Förderung von Teilhabe und Inklusion sowie das Recht auf eine inklusive Bildung, die allen Menschen ohne Ausgrenzung offensteht (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, o. J., S. 21 f.). Dies führt zu zunehmend heterogenen Lerngruppen, wodurch Lehrkräfte vor anspruchsvolle Herausforderungen gestellt werden, insbesondere angesichts begrenzter Ressourcen wie qualifiziertem Fachpersonal und ausreichender Zeit.

Inklusion bedeutet nicht nur Menschen mit Förderbedarfen in Regelschulen zu unterrichten, sondern auf jeden Schüler und jede Schülerin individuell einzugehen und ein passgenaues Lernangebot zu entwickeln und umzusetzen (Lang-Wojtasik & Schieferdecker 2016, S. 71 ff.). Um diese gesellschaftlichen und individuellen Teilhabechancen zu ermöglichen, kann die Nutzung von digitalen Medien, sowohl für Schüler:innen als auch Lehrpersonen und pädagogische Fachkräfte eine große Chance sein.  

Wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien in inklusiven Settings sein können, zeigt das Fünf-Ebenenmodell nach Schulz (2018): 

Um diese Chancen nutzen zu können, müssen die inklusiven Kompetenzen der Lehrpersonen, insbesondere das Zusammenführen von Inklusion und digitalen Medien (diklusive Kompetenzen), geschult und fortlaufend ausgebaut werden (Schulz, 2021, S. 40). Dies ist von zentraler Bedeutung, da der Digital Gap, der die ungleiche Verteilung von Zugang und Nutzung digitaler Technologien beschreibt, zunehmend auch auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) übertragbar ist.

Der Ausbau von Medienbildung im Bereich KI ist daher entscheidend, um den Schüler:innen nicht nur den Umgang mit digitalen Medien, sondern auch mit KI-Technologien näherzubringen. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Fake News und der Fähigkeit, mit KI gefälschte Bilder zu generieren, wird es immer wichtiger, dass Schüler:innen diese Phänomene erkennen und kritisch hinterfragen können. Der Digital Gap spielt hierbei eine zentrale Rolle, da ungleicher Zugang zu digitalen Technologien und KI die Fähigkeit zur Reflexion und zum kritischen Umgang mit solchen Inhalten stark beeinflusst.

Nach Bosse (2022, S. 728) bieten digitale Medien die Möglichkeit, Lernprozesse individueller zu gestalten und eigenständiges Lernen zu fördern, was besonders im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Fake News und der Generierung von Fake-Bildern von großer Bedeutung ist. Durch den gezielten Einsatz digitaler Medien können Schüler:innen lernen, selbstständig Informationen zu prüfen und zu hinterfragen, was ihre Fähigkeit stärkt, gefälschte Inhalte zu erkennen und kritisch zu reflektieren.


Aufbau der Station

Die Station ist für 30 Minuten konzipiert und folgendermaßen aufgebaut:

Einführung (5 Minuten)Kurze Einführung in das Thema „Fake News“ durch den Book Creator.
Erarbeitungsphase (15 Minuten)Die Schüler:innen finden sich zu zweit oder zu dritt zusammen und erarbeiten einen „Fake-Zeitungsartikel“ anhand des Leitfadens. Während der Analyse werden kleine Stichpunkte gemacht. Am Ende sollen sie gemeinsam entscheiden, ob der Artikel echt oder fake ist.
Die Schüler:innen erarbeiten sich durch den Book Creator, warum „Fake News“ gefährlich sein können.
Sicherungsphase (10 Minuten):Durchführung eines Kahoot-Quizzes zum Thema „Fake News“
Didaktische ReserveErstellung eines Fake-Artikels mit dem Tool SchulKI

Wie können die Schüler:innen selbstständig lernen?

Um eine möglichst selbstständige Arbeit der Schüler:innen zu gewährleisten, wurden alle Materialien im Book Creator übersichtlich aufbereitet. Die Aufgabenstellungen wurden in einfacher und klarer Sprache formuliert, auch auditiv hinterlegt und mit unterstützenden Grafiken und Beispielbildern ergänzt. Diese Herangehensweise orientiert sich an den Prinzipien des Universal Design for Learning (UDL), um unterschiedlichen Lernstilen gerecht zu werden und allen Schüler:innen den gleichen Zugang zu ermöglichen (CAST, 2025). So können die Schüler:innen unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen effektiv arbeiten und das Gelernte vertiefen.


Material

  • Software: Book Creator, SchulKI, Kahoot
  • Hardware: Tablets oder Laptops
  • Materialübersicht: (Material steht unter CC-0-Lizenz, mit Ausnahme der Screenshots)

Durchführung

Einführung in das Thema

Die Schüler:innen öffnen den Book Creator und lernen, woran Fake-News zu erkennen sind

Anwenden

Die Schüler:innen versuchen in Teams, mithilfe der „Wie erkenne ich Fake-News?“-Anleitung den erstellten Fake-News-Artikel zu analysieren

Kognitive Aktivierung

Die Schüler:innen absolvieren ein Kahoot-Quiz zum Thema „Fake-News“.

Dabei werden neben Fragen auch Bilder dargestellt, anhand dessen sie erkennen sollen, ob diese echt oder manipuliert sind.

Didaktische Reserve

Für Schüler:innen, die früher fertig sind, können mit dem Programm SchulKI einen eigenen Zeitungsartikel erstellen.

Dadurch erfahren sie, wie schnell und einfach sich unechte Inhalte generieren lassen.


Wie arbeite ich mit dem Book Creator ?

Anleitung zur Verwendung des Book Creators

Wie arbeite ich mit SchulKI ?

Anleitung zur Verwendung von SchulKI


Worauf sollte geachtet werden?

Bei der Durchführung der Station sollte auf folgende Aspekte besonders geachtet werden:

Vorbereitung der Schüler:innen auf den Book CreatorDie Lehrkraft sollte vorab sicherstellen, dass alle Schüler:innen mit dem Tool Book Creator vertraut sind. Eine kurze Einführung vor Beginn der Station (am besten an einem vorherigen Unterrichtstag) kann helfen, technische Schwierigkeiten während der Station zu minimieren.
Begleitung der GruppenarbeitDie Lehrkraft sollte aktiv die Gruppenarbeit begleiten und sicherstellen, dass alle Schüler:innen effektiv zusammenarbeiten.
Es ist wichtig, regelmäßig nachzufragen, ob alle den Arbeitsauftrag verstanden haben
Individuelle UnterstützungSchüler:innen, die Schwierigkeiten bei der Analyse des Artikels oder mit dem Tool haben, sollten gezielt unterstützt werden. Dabei können gezielte Fragen (z. B. „Was fällt dir an dieser Überschrift auf?“) helfen, sie zurück ins Thema zu führen.
Motivation und Engagement fördernDie Lehrkraft sollte während der Station ansprechbar und präsent bleiben, um Motivation und Engagement der Schüler:innen hochzuhalten.
Kleine positive Rückmeldungen unterstützen den Arbeitsprozess

Literatur

Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. (o. J.). Die UN-Behindertenrechtskonvention: Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Abgerufen von https://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Downloads/DE/AS/PublikationenErklaerungen/Broschuere_UNKonvention_KK.pdf

Bosse, I. (2022). Diskussionsfelder der Medienpädagogik: Medien und Inklusion. DOI: 10.1007/978-3-658-23578-9_86.

CAST. (2025). Universal design for learning guidelines. https://udlguidelines.cast.org (zuletzt aufgerufen am 22.01.2025)

Lang-Wojtasik, G. & Schieferdecker, R. (2016). Von der Inklusion zur Heterogenität und
wieder zurück. Grundlegende Begriffe und Zusammenhänge mit schultheoreti-
schem Anspruch. In: Lang-Wojtasik, G./Kansteiner, K. & Stratmann, J. (Hrsg.). Ge-
meinschaftsschule als pädagogische und gesellschaftliche Herausforderung
. Müns-
ter und New York: Waxmann, S. 71-82.

Schulz, L. (2018). Digitale Medien im Bereich Inklusion. In B. Lütje-Klose, T. Riecke-Baulecke & R. Werning (Hrsg.), Basiswissen Lehrerbildung: Inklusion in Schule und Unterricht, Grundlagen in der Sonderpädagogik (S. 344–367). Seelze: Klett/Kallmeyer.

Schulz, L. (2021). Diklusive Schulentwicklung. Erfahrungen und Erkenntnisse der digital-inklusiven Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenausbildung in Schleswig-Holstein. MedienPädagogik, 41 (Inklusive digitale Bildung), 32–54. https://doi.org/10.21240/mpaed/41/2021.02.03.

Redaktionelle Überarbeitung: Dr. Lea Schulz

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