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Diklusion: Barrierefreiheit in den Sozialen Medien

Autor:innen: Gesa Gunkel, Annika Herale, Pia Schwenke, Thilo Achtenberg

Mit diesem Projekttag zum Thema „Barrierefreiheit in den Sozialen Medien“ setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Hürden in den Sozialen Medien auseinander, indem sie die Barrieren selbst erleben und erfahren, wie es sich anfühlt, nicht immer und überall uneingeschränkt und ohne Hürden scrollen und posten zu können. Im Anschluss an die Problemerörterung suchen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam nach Lösungen, mit denen alle Menschen Soziale Medien inklusiv und gemeinsam nutzen können.

In der Schule dreht sich bereits viel um die Sozialen Medien, z. B. in Bezug auf die Gefahren durch Apps wie Instagram, YouTube oder TikTok. Diese Sozialen Medien werden von vielen Schülerinnen und Schülern zum Chatten, zum Informieren oder zum Darstellen genutzt, letztendlich also zur gesellschaftlichen Teilhabe. Die UN-Behindertenrechtskonvention (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, 2008) schreibt den Medien und der Sprache eine wichtige Rolle zu, vor allem in Bezug auf eine wirksame Teilhabe und den Einbezug in die Gesellschaft. Eine Bewusstseinsbildung ist eine wesentliche Grundlage dafür. So heißt es in Artikel 8, Absatz 1:

„Die Vertragsstaaten verpflichten sich, sofortige, wirksame und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um

  • in der gesamten Gesellschaft, einschließlich auf der Ebene der Familien, das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern;
  • Klischees, Vorurteile und schädliche Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen, einschließlich aufgrund des Geschlechts oder des Alters, in allen Lebensbereichen zu bekämpfen;
  • das Bewusstsein für die Fähigkeiten und den Beitrag von Menschen mit Behinderungen zu fördern.“

Soziale Medien spielen für Menschen mit und ohne Behinderung eine große Rolle im alltäglichen Leben. Doch können eigentlich alle Menschen ohne jegliche Hindernisse und Einschränkungen alle Sozialen Medien nutzen? Und wie können wir unser Nutzungsverhalten so anpassen, dass wir diesem Ziel immer näherkommen?

Es ist ein zeitplan für vier Unterrichtsstunden zu sehen.Zuerst beginnt man mit der Begrüßung und dem Ablauf (15 Minuten). Dann kommt ein Warm-up Spiel (15 Minuten). Es folgt eine 10 Minuten pause und die Problemfindungsphase in gruppen (60 Minuten). Danach wird eine 20 Minuten Pause gemacht und anschließend präsentieren die SuS ihre Ergebnisse. Anschließend folgt die Problemlösungsphase (35 Minuten) und eine 5 Minuten Pause. Am Ende bleiben 30 Minuten zur Präsentation und zur Stundenreflexion.

Material

  • PowerPoint Präsentation „Dikluscouts“
  • Karten für das Vier-Ecken-Spiel
  • Arbeitsblätter „Farbenblind“ „Leichte Sprache“ „Gehörlosigkeit“ „Blindheit“
  • „Erste-Hilfe Karte“
  • Beamer für PowerPoint
  • App „Teamshake
  • Webseite „Classroomscreen

Für eine Klasse mit 25 Schüler/Innen:

  • Jedes Kind braucht sein eigenes iPad
  • Kreppband für Namensschilder
  • 4 Tücher zum Verbinden der Augen
  • 8 DinA5 Plakate blanko
  • 8 Eddings
  • 2 iPads

Zusatzmaterial:

  • 8x Gehörschutz
  • Blanko Memes

Durchführung

1. Aufbau

  • Stelle die Tische (je nach Klassengröße) zu acht Gruppentischen zusammen.
  • Klebe für die Warm-up Spiele in jede Ecke des Klassenraums einen Zettel mit einer Antwort.
  • Trage die Namen der Klassenliste in die App Teamshake ein. Alternativ könnt ihr die Gruppen durch Abzählen einteilen.
  • Stellt die Arbeitsblätter zur Sicherheit auf iServ (oder dem Lernmanagementsystem eurer Schule) ein, damit jede:r Schüler:in im Notfall auf die Arbeitsblätter zugreifen kann.
  • Klebt mit Kreppband auf 2 Gruppentische die Zahl 1, auf 2 Gruppentische die 2, auf 2 Gruppentische die 3 und auf 2 Gruppentische die 4.

2. Begrüßung und Ablauf

Verwendet die Folien 1-5.

  • Begrüßt die Klasse und jeder Dikluscout stellt sich vor. (Folie 2)
  • Besprecht die Regeln mit der Klasse: (Folie 3)
    •                Alles was besprochen wird, bleibt in diesem Klassenraum.
    •                Wir urteilen nicht über andere.
    •                Wir hören den anderen zu und nehmen Rücksicht auf die anderen.
  • Fragt die Schüler:innen was sie unter „Digitale Medien“ und „Inklusion“ verstehen. (Folie 4)
  • Erklärt nach den Antworten und Vermutungen der Schüler:innen die Definition von Inklusion, dass alle Kinder zusammen lernen, egal wo du herkommst, welche Einschränkung oder wie viel Geld man hat. (Folie 5)

3. Warm-up Spiel

Verwendet die Folie 6.

Die Schüler:innen sollen sich im Raum verteilen und du stellst folgende Frage:

„Welche App nutzt ihr am liebsten? Instagram, Snapchat, YouTube oder TikTok?“

erste Frage

Jetzt stellen sich die Schüler:innen in die verschiedenen Ecken zu den Antworten.

Stellt die nächste Frage:

Wozu nutzt ihr sozial Media? Zur Kommunikation, zur Unterhaltung, für Recherchen oder zur Inspiration?

zweite Frage

Jetzt stellen sich die Schüler:innen in die verschiedenen Ecken zu den Antworten.

Stellt die nächste Frage:

Wann habt ihr euer erstes Handy bekommen? Antwort 1: 0-6 Jahre, 7-9 Jahre, 10-12 Jahre und 13 oder älter.

dritte Frage

Jetzt stellen sich die Schüler:innen in die verschiedenen Ecken zu den Antworten.

4. Pause

Jetzt sind 5 Minuten Pause. Zur Übersicht kannst du im Classroomscreen einen Timer einblenden und auf 5 Minuten stellen.

5. Problemfindungsphase

  • Teilt euren iPad-Screen mit dem Beamer an die Leinwand und zeigt die Teameinteilung über Teamshake. Teilt nun die Gruppen ein und teilt die Gruppen auf die Gruppentische auf.
  • In dieser Phase durchlaufen alle Gruppen alle 4 Stationen (jede Station 15 Minuten).
  • Teilt alle Arbeitsblätter per AirDrop an die iPads der Gruppen auis. Falls das nicht klappt, können sich die Kinder die Materialien bei iServ runterladen.
  • Die Schüler:innen haben nun insgesamt 60 Minuten Zeit alle Stationen zu durchlaufen (pro Station 15 Minuten).
  • Öffne über das geteilte iPad den Classroomscreen und stelle jeweils 15 Minuten ein, sodass für alle Schüler:innen sichtbar ist, wann sie die Station wechseln müssen. Ihr könnt auch den Ton einschalten, sodass nach Ablauf der Zeit über den Timer im Classroomscreen ein leiser Ton abgespielt wird.
  • Unterstütze die Schüler:innen bei Fragen und Problemen.

6. Pause

Jetzt sind 20 Minuten Pause. Zur Übersicht kannst du im Classroomscreen einen Timer einblenden und auf 20 Minuten stellen.

7. Reflexionsfrage an die Schüler:innen

Gebt den Schüler:innen Zeit, um über folgende Frage 2 Minuten lang alleine nachzudenken.

Frage: Kann jeder Sozial Media uneingeschränkt nutzen?

Nach den 2 Minuten, drehen sie sich zu ihrem/ihrer Sitznachbar/in um und tauschen sich 2 Minuten aus. Dann besprecht und diskutiert ihr die Gedanken und Überlegungen in der Klasse.

8. Problemlösungsphase

  • Ihr teilt die Klasse in acht neue Gruppen (z.B. über Teamshake) und jede Gruppe arbeitet an einer Station.
  • Die Gruppen werden zu Expert:innengruppen und arbeiten für die nächsten 35 Minuten an nur einer Station. Lasst die Gruppen dabei den zweiten Teil der Arbeitsblätter bearbeiten und seid bei Fragen oder Problemen zur Stelle.
  • Wenn die Gruppen fertig sind und das Plakat erstellen wollen, gebt ihnen die Arbeitsmaterialien dafür.
  • Wenn das Plakat fertig ist und noch Zeit übrig ist, gebt den Schüler:innen eine Auswahl an Memes, aus denen sie eins oder zwei auswählen können. Sie sollen Memes zum Thema Inklusion oder Exklusion in sozialen Medien erstellen.

9. Pause

Jetzt sind 5 Minuten Pause. Zur Übersicht kannst du im Classroomscreen einen Timer einblenden und auf 5 Minuten stellen.

10. Präsentation

Jede Gruppe präsentiert ihr Ergebnis der vorherigen Phase (Plakat und/oder Meme).

11. Stundenreflexion

Als Feedback wird zum Abschluss die 5-Finger-Reflexion durchgeführt.

 Ihr stellt nacheinander folgende Fragen zu den fünf Fingern:

  • Daumen: Was war super?
  • Zeigefinger: Worauf wollen wir achten?
  • Mittelfinger: Was war blöd?
  • Ringfinger: Was habe ich gelernt?
  • Kleiner Finger: Was ist zu kurz gekommen?

Die Jugendlichen geben nach jeder Frage Antworten. Ihr bedankt euch und gebt der Klasse selbst Feedback.

Didaktische Reserve

Didaktische Reserve kürzer: Nur die freiwilligen Gruppen präsentieren ihre Endergebnisse, 5-Finger Feedback wird zu 3-(oder weniger)-Finger Feedback.

Didaktische Reserve länger: Die Kinder erstellen weitere Memes zum Thema Soziale Medien.

Stolpersteine

  • Bei den Warm-up-Spielen könnt ihr flexibel reagieren und euch an die Klasse anpassen. Wenn ein Spiel nicht gut angenommen wird, kann die Spielrunde verkürzt werden.
  • Gibt es zu wenige iPads in der Klasse, ist es wichtig diese gleichermaßen auf die Gruppen aufzuteilen.
  • Liegen Schwierigkeiten im Schreiben vor, können die Ergebnisse auch auditiv aufgenommen oder über die iPad-Tastatur diktiert werden.
  • Bei unruhigen/unkonzentrierten Gruppenkonstellationen sollte ein Dikluscout mit der Gruppe gemeinsam zusammenarbeiten.
  • Setze dich vorher mit der Bedienungshilfe VoiceOver auseinander, damit du sie im Notfall wieder ausschalten kannst.
  • Arbeite alle Aufgaben vorab einmal selbst durch.

Du weißt nicht, was VoiceOver ist? Hier findest du ein kurzes Video dazu:

von A-ULTRA DE: Wie kann man den Touch Bar Zoom aktivieren / nutzen? (Rechte liegen bei Youtube)

Hier haben wir euch noch ein paar Tipps für die Arbeit als Diklu-Scout zur Verfügung gestellt:

Download

Download der Pages-Dateien zum Überführen auf die iPads der Schüler:innen:

Download der Dateien in Word, um ggf. auf anderen Endgeräten mit den Schüler:innen zu arbeiten:

Literatur

Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (2008). Die UN-Behindertenrechtskonvention, Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Zuletzt aufgerufen am 29.08.2022: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de › PDF

Überarbeitet von Lea Schulz am 29.09.2022, die Inhalte wurden von Studierenden der EUF erarbeitet

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