Allgemein,  Individualisierte Internetrecherche

Klasse 3

Diklusion: Die Internetdetektive – Wir werden Profis in der Internetrecherche

Autorinnen: Marie Kristin Brunner, Janice Domann, Saskia Melina Heering, Kira Polewka

Thema

Die Schüler*innen erlernen neue Fähigkeiten zum Thema der Internetrecherche, die vor allem auf die individuellen Bedürfnisse angepasst sein sollen. Dabei ist es wichtig, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten kennen und die passenden Hilfestellungen finden können. Der Fokus liegt auf dem Kennenlernen von verschiedenen Suchmaschinen und wie man sich auf Internetseiten zurechtfindet. Auch Tools wie die Diktierfunktion und Vorlesefunktion sind hierbei relevant, um das Thema der Inklusion miteinzubeziehen und dadurch eine diklusive Bildung zu ermöglichen. Darüber hinaus sind die Funktionen ebenfalls von besonderer Bedeutung, da sie die Schüler*innen dazu befähigen, ihnen schwer zugängliche Inhalte zueigen machen zu können.

Ziele der Internetrecherche

  • Verschiedene Suchmaschinen kennenlernen (auch Kindersuchmaschinen)
  • Suche individuell anpassen (Stichwortsuche ,,Für Kinder“) 
  • Passende Sucheingabe (um zum gewünschten Ergebnis zu kommen)
  • An Datenschutz heranführen (Cookies)
  • Geeignete Quellen finden (Werbung etc.)

Diklusion

Inklusion soll die Differenzen und die Vielfalt der Akteure berücksichtigen und diese nutzen (vgl. Ziemen 2018: 8). In diesem Projekt gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sich individuell dem Thema zu nähern. Einigen Kindern reicht der Austausch mit ihrem Partner*in während der Stationsarbeit, andere greifen auf die im Vorhinein vorbereiteten Tipp-Karten zurück und wiederum andere bedienen sich schon den zahlreichen digitalen Hilfestellungen, wie der Vorlese- oder Diktierfunktion. Im Vorhinein wurde ebenfalls auf die Planung von verschiedenen Zugängen zu den Informationen geachtet, um alle Schüler*innen zu erreichen. Auch die Partizipation spielt eine Rolle (vgl. Ziemen 2018: 8), denn in diesem Projekt können sich die Schüler*innen nach ihren eigenen Fähigkeiten in der Gruppenarbeit einbringen. Das gestaltete Produkt entsteht somit aus den Ideen aller Gruppenmitglieder. Wenn die Schreibkenntnisse der Kinder noch nicht für das gewollte Schreibprodukt ausreichen, dann können sie beispielsweise darauf zurückgreifen, Audiodateien aufnehmen, um ihre Ergebnisse zu präsentieren. 

Im Sinne einer diklusiven Internetrecherche haben die Schüler*innen einige Hilfestellungen an die Hand bekommen, um am Ende eigenständig recherchieren zu können. Das Universal Design for Learning folgt einigen Grundprinzipien, welche auch in diesem Projekt Anwendung finden. Es stellt auch in diesem Rahmen eine Grundlage zur Planung der hier dargestellten heterogenitätssensiblen Lernumgebung dar. Ein wichtiger Punkt der ersten Säule ist, dass den Kindern Möglichkeiten und Unterstützung für ein selbstreguliertes Lernen geboten wird (vgl. Böttinger & Schulz 2021). Als Unterstützung gibt es verschiedene Tipp-Karten, auf denen ihnen unbekannte Begriffe erklärt sind. Diese können sich die Kinder selbstständig zur Hilfe nehmen, wenn während der Aufgaben Verständnisprobleme auftreten. Die dritte Säule repräsentiert in diesem Projekt die Darstellung der Ergebnisse mit Hilfe des Book Creators. Dort werden zum einen unterschiedliche motorische Handlungen, wie das Schreiben mit einem Apple Pencil oder der Tastatur oder das Einfügen von Bildern, ermöglicht. Zum anderen gibt es unterschiedliche Optionen der Kommunikation und des Ausdrucks, da die Schüler*innen ihre Ergebnisse in Textform, als Audiodatei oder auch in Form von Bildern darstellen können (vgl. Böttinger & Schulz 2021). 

Stundenverlaufsplan

Phase 1Phase 2Phase 3Phase 4Phase 5Phase 6
Uhrzeit8:00-8:15 8:15-9:45 (20 min Pause)10:05-10:4010:40-11:20 (20 min Pause)11:40-11:5011:50-12:00
PhaseVorstellung der Lernbegleitungen, Video als Themeneinstieg (Erklärvideo: Was ist das Internet- Internet-ABC), Einführung in die Stationsarbeit (Erklärung und Ablauf)Stationsarbeit (Partnerarbeit)Zufällige Gruppeneinteilung für die Personenrecherche; Gruppenarbeit Steckbrief erstellenErgebnissicherung mit dem Book Creator: Tipps für die InternetrechercheErgebnispräsentation durch GalerierundgangReflexion (Edkimo)
Ziel der PhaseEinstieg ins Thema, Vorbereitung auf ArbeitsphaseInternetrecherche kennenlernen und durchführen können; Tipps & Tricks zur Hilfe nehmen Gelerntes aus der Stationsarbeit anwenden können, um Steckbrief zu vervollständigen Gelerntes reflektieren können, Ergebnisse darstellen mittels der Anwendung Book CreatorErgebnissicherung, ErgebnisvergleichEigenes Gelerntes reflektieren sowie sich selbst und die eigenen Kompetenzen, Rückmeldung an die Lernbegleitungen
Aktion der Kinder (Was passiert in dieser Phase?)– Video schauen (an der Tafel)
– Namensschilder aufstellen lassen
– Aufgabenstellung verstehen und nachvollziehen können   
– Recherche an iPads
– Bearbeitung der Aufgaben auf den Arbeitsbögen
– Stationsarbeit erfolgreich absolvieren
– Bei Problemen: Tipp-Karten zur Hilfe nehmen
– Eigene Gruppe finden mittels Suche nach eigener Person (jedes Kind bekommt einen Namen-> dazu passendes Bild finden)
– Recherche innerhalb der Gruppe über die Person betreiben
– Steckbrief vervollständigen
– Gestalten der eigenen Ergebnisse mittels Book Creator
– Absprache mit der Gruppe
– Gelerntes zusammenfassen und reflektieren können
– Ergebnisse der anderen mit der eigenen Gruppe ansehen und aufnehmen sowie mit den eigenen Ergebnissen vergleichen– Teilnahme an der Umfrage
– Eigene Erfahrungen reflektieren
– Erfahrungen der anderen aufnehmen und ebenfalls reflektieren
Teamteaching (Wer macht hier was?)–        Alle zusammen: Einstieg    – Unterstützung bei Fragen
– Nur eingreifen, wenn keine Lösung mit Partner*in oder Tipp-Karte gefunden werden kann
– Tipp-Karten
– Verweis auf erarbeitetes Material seitens der Lernbegleitungen
– Möglichst wenig Eingriff in die Recherche
– Punktuelle Unterstützung seitens der Lernbegleitungen– Ergebnisse anschauen
– Zeiten zum Wechseln ansagen
– Führen einer Gruppenumfrage
– Leitung übernehmen
– Eventuell: Diskussion einleiten
Benötigtes MaterialSmartboard, Stationsarbeit (Arbeitsbögen, iPads, Tipp-Karten)   iPads, Stationsarbeit (Arbeitsbögen, iPads, Tipp-Karten)Bilder von bekannten Persönlichkeiten, Akte: mit Steckbrief und Aufgabenstellung, iPadsiPads, Apple Pencil, AufgabenstellungiPadsiPads, Smartboard
Stolpersteine (Was könnten Schwierigkeiten in dieser Phase sein und wie könntet ihr diese lösen – „Vorentlastung“)– Missverständliche Aufgabenstellungen: offen für Fragen sein & auf sie reagieren    – Falls einzelne Unverständlichkeiten auftreten: Tipp-Karten oder Partner*in fragen
– Missverständliche Aufgabenstellungen: offen für Fragen sein & auf sie reagieren
– Unterschiedlich lange Bearbeitungszeiten der Stationen  
– Schwierigkeiten bei der Recherche: Verweis auf Tipp-Karten
– In Gruppen: Streitereien um die iPads: ggf. Regeln vorher festlegen
– Unangemessene Bilder durch Zufall: Schnelle Reaktion und Verweis auf Datenschutz
– Ablenkung durch Überfluss an Angebot während der Recherche
– Schwierigkeiten bei der Anwendung von Book Creator: Gruppe oder Lernbegleitungen fragen
– Streitereien um die iPads und Aufgabenverteilungen innerhalb der Gruppen: ggf. Regeln vorher festlegen
– Evtl. etwas chaotisch: vorher Struktur und Regeln formulieren – Technische Schwierigkeiten
– Nicht genügend iPads für jedes einzelne Kind

Material

  • Ein iPad mit Internetzugang pro Schüler*in
  • Apple Pencil (mehrere)
  • Smartboard oder Vergleichbares mit Internetzugang zum Abspielen eines Videos und zum Aufzeigen der Ergebnisse der Umfrage durch Edkimo
  • App: Book Creator (im besten Fall als Vollversion) auf allen iPads
  • Stationsarbeit ausgedruckt (Arbeitsbögen, Tipp-Karten)
  • Bilder und Namenskärtchen der bekannten Persönlichkeiten (je nach Anzahl der Gruppen verschiedene)
  • Akten mit Steckbrief und Aufgabenstellung (bestmöglich ausgedruckt, falls nicht: Stifte für die iPads zur Verfügung stellen)

Dieses Dokument ist gemäß §60b, Absatz 3, Satz 1 ein Unterrichts- und Lehrmedium, das nur zu nicht-kommerziellen Zwecken und zur Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt werden darf.

Durchführung

1. Vorbereitung

Bevor die Unterrichtsstunde beginnt, werden die Unterrichtsmaterialien aufgebaut. Es wird eine Tippkartenstation aufgebaut und die einzelnen Stationen werden in den „Detektiv-Akten“ in der entsprechenden Reihenfolge auf einem Tisch angeordnet. Weitere für den Unterricht relevante Materialen bedürfen keinem räumlichen Aufbau und können vorerst aus dem Lehrer*innenpult deponiert werden.  

2.   Kennenlernen

Bevor die Unterrichtsstunde beginnt, werden bei den Schüler*innen Namensschilder auf den einzelnen Plätzen verteilt. Dies dient der persönlichen Bindung und gezielter Ansprache. Nachdem alle Schüler*innen Platz genommen haben, wird die Klasse begrüßt und die Projektleiter*innen bzw. Lehrkraft stellt sich vor. 

3.   Einleitung

Im Anschluss wird die Klasse über das Thema der Einheit informiert und in das Vorhaben eingeweiht. Um die Kinder in das Thema einzuleiten wird ein allgemeines Erklärvideo zum Thema „Internet“ angespielt. Daraufhin haben die Schüler*innen die Möglichkeit auf das Erklärvideo zu reagieren und weiteres Wissen über das Thema hinzuzufügen. Dieser erste Impuls dient als Orientierung für die Lehrkraft über das Vorwissen der Kinder. 

Im Folgenden wird die Stationsarbeit  für den Erwerb der Kompetenz „Internetrecherche“ erläutert. 

Um die Motivation zu steigern, werden die Kinder darüber informiert, dass sie für den Rest der Unterrichtsstunde in die Rolle eines „Internetdetektivs“ schlüpfen.

Damit die Schüler*innen zielgerichtet lernen können, wird der Ablauf transparent gemacht. Dabei wird den Kindern erklärt, dass ihnen die Stationsarbeit dabei hilft, ein/e gute/r Internetdetektiv*in zu werden und sie mit diesen Informationen im zweiten Teil des Projektes in Teams im Internet über eine berühmte Person recherchieren und Nachforschungen anstellen werden.   

4.   Stationsarbeit

Für die Stationsarbeit, wird den Schüler*innen erklärt, dass sie, wie es für Detektive üblich ist, mit einem/einer Partner*in zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Die Stationsarbeit, bestehend aus vier Akten mit Aufgaben unterschiedlicher Schwerpunkte, sollen in der vorgegebenen Reihenfolge gelöst werden. Auf diese Weise hat kann die Lehrkraft bei auftretenden Schwierigkeiten Hinweise aussprechen. Außerdem werden die Schüler*innen aufgefordert, sich bei der ersten Station zu zweit ein iPad mitzunehmen. Damit nicht zu starke Unruhe Eintritt ergeben sich die Partner*in aus den jeweiligen Sitznachbar*innen. Die Lehrkraft stellt für jede Station einen Timer von ca. 15 Minuten. Die zweite Station ist nimmt ggf. etwas mehr Zeit in Anspruch, daher bietet es sich an, den Timer auf 20 Minuten zu stellen. Während der Stationsarbeit ist es empfehlenswert, im Klassenraum präsent zu sein und eventuelle Schwierigkeiten zu identifizieren und Hilfestellungen zu geben.

Auf dem Bild bearbeiten die Schüler*innen einen Teil der zweiten Station. Es geht darum, vielfältige Suchbegriffe zu nutzen und diese bestmöglich einzusetzen. Die Kinder sprechen gerade miteinander über die zu lösende Aufgabe und vor ihnen liegt die erste Akte und der zu bearbeitende Arbeitsbogen.
Stationsarbeit

1. Station: Bei dem Inhalt der ersten Detektiv-Akte lernen die Kinder, mit welchen Sucheingaben die besten Ergebnisse erzielt werden und welche Aspekte zu beachten sind.

2. Station: Diese dient dem Kennenlernen unterschiedlicher Suchmaschinen. Dabei werden sowohl Kindersuchmaschinen, als auch die gängigste und allgemein populärste Suchmaschine „Google“ bezüglich Aufbau, Funktionen und zu beachtendem Recherchevorgehen beleuchtet.

3. Station: Die letzte Station thematisiert die Prüfung einer Quelle auf gesuchten Informationsgehalt, sowie Seriosität. 

Auf dem Bild sind zwei Schüler*innen zu sehen, die ebenfalls an der Stationsarbeit arbeiten. Zwischen ihnen liegt ein iPad und sie zeigen mit dem Finger auf die Aufgabe, die sie bearbeiten.
Stationsarbeit

5.   Teamaufgabe

Teil A

Die durch die Stationsarbeit erworbenen Fähigkeiten werden in einer Gruppenarbeit als „Ermittlerteam“ praktisch angewendet. 

Es wird den Kindern noch einmal das folgende Vorgehen erläutert, es werden zunächst vier Gruppentische zusammengeschoben, daraufhin werden Namenskärtchen mit bekannten Persönlichkeiten ausgeteilt und mithilfe des vorliegenden iPads soll herausgefunden werden wie die Person aussieht. Im vorderen Bereich des Klassenraumes liegen die vier Fotos der Persönlichkeiten. Haben die Kinder herausgefunden „wer sie sind“, stellen sie sich hinter das entsprechende Foto. Auf diese Weise entstehen die vier Gruppen. Diese werden von der Lehrkraft einem Gruppentisch zugewiesen. Sobald die Kinder Platz genommen haben wird den Schüler*innen erzählt, dass sie nun als „Ermittlerteam“ eine Akte mit einem neuen Fall erhalten. Es ist ihre Aufgabe gemeinsam eine Recherche über die Person im Internet anzustellen. In der Akte befindet sich ein Arbeitsbogen mit zu recherchierenden Themen. Die Schüler*innen werden noch einmal auf die hilfreichen Recherche-Tipps aus der Stationsarbeit und die Tippkarten zum Recherchieren hingewiesen. Es wird empfohlen in jeder Gruppe nicht für jedes Gruppenmitglied ein iPad, sondern ein bis zwei iPads auszuteilen. Es soll sich mehr über das Recherche-Vorgehen ausgetauscht werden und gemeinsam für geeignete Methoden geeinigt werden, als das jedes Gruppenmitglied separat recherchiert. 

Auf dem Bild zu sehen sind Schüler*innen, die gemeinsam an der Gruppenarbeit arbeiten. Eine von ihnen hat einen Apple Pencil in der Hand und schreibt tippt damit etwas auf der iPad Tastatur. Die anderen Schüler*innen schauen ebenfalls gespannt auf das iPad.
Gruppenarbeit

Teil B

Sobald alle Informationen recherchiert wurden, soll das Rechercheverhalten reflektiert werden. Es soll nun in jeder Gruppe jeweils ein iPad vorliegen. Jedem Gruppentisch wird eine neue Aufgabenkarte ausgeteilt: Es wird von jeder Gruppe ein Buch im „Bookcreator“ mit den ihrer Meinung nach wichtigsten fünf Recherche-Tipps erstellt. Dabei sollen die Schüler*innen Screenshots mit einbauen. 

Nachdem diese Aufgabe beendet ist, werden die einzelnen „Bücher“ in einem Gallerierundgang präsentiert. Die Schüler*innen können sich die Recherche-Tipps jeder Gruppe anschauen, sprechen dabei jedoch nicht miteinander. Sobald sich alle Bücher angeschaut wurden, wird wieder Platz genommen. 

Die Lehrkraft hat nun die Möglichkeit die Schüler*innen auf die Tipps reagieren zu lassen. Es könne Fragen gestellt werden wie: „Welchen Ratschlag ist dir persönlich am wichtigsten und hilfreichsten?“ oder „Welcher Ratschlag war für euch unerwartet, aber interessant?“.

6.   Abschluss

Jeder wird nun aufgefordert sich ein iPad zu holen und den auf dem Smartboard abgebildeten QR-Code zu scannen. Das Tool „Edkimo“ dient nun der Reflexion der Unterrichtsstunde. Die einzelnen  Fragen können einzeln bearbeitet werden und schließlich abgesendet werden. Die Lehrkraft kann nun die Ergebnisse einsehen und noch einmal im Stuhlkreis mit den Schüler*innen besprechen.

Einzelne Bemerkungen der Schüler*innen werden entgegen genommen. Die Stunde wird mit einer Verabschiedung beendet. 

Auf dem letzten Bild ist ein Abschlusskreis zu sehen. Die Lernbegleitungen stehen vorne an der Tafel und führen die Reflexion zum Projekttag durch. Die Schüler*innen sitzen auf Bänken und melden sich. Auf dem Smartboard in der Mitte des Raumes sind die Ergebnisse der Umfrage für die Kinder geöffnet.
Schlussreflexion mit Edkimo

Erklärung der Tools

Mit Hilfe des Book Creators lassen sich multimediale und interaktive Bücher gestalten, in welche sich Audiodateien, Fotos, Videos, Zeichnungen und Texte einfügen lassen. Der Book Creator lässt sich in allen Schulformen und auch in fast allen Fächern einsetzen und ist sehr unkompliziert in der Anwendung, was das Programm durchaus interessant macht. 

In Bezug auf das Thema Diklusion lassen sich die Ergebnisse der Schüler*innen differenziert darstellen und auf verschiedenste Weise inklusiv gestalten. Weiterhin zielführend ist es, dass die Schüler*innen selbstständig arbeiten sowie ihre Ergebnisse eigenständig darstellen und verbildlichen können. Es können darüber hinaus auch differenzierte Lernangebote angelegt werden, die die unterschiedlichen Interessen der Schüler*innen aufgreifen und den Unterricht dadurch fördern. 

In Bezug auf die Gruppenarbeit der Internetrecherche ist es außerdem wichtig zu erwähnen, dass die Kinder sowohl in Einzel- als auch in Gruppenarbeit ihre Lösungen darstellen können, da die Funktion des Zusammenführens der Bücher dies ermöglicht. Zuletzt ist zu erwähnen, dass es am Ende der Arbeitsphase meist ein Produkt gibt, was die Schüler*innen selbst gestaltet und entworfen haben. Die Tipps für die Internetrecherche wurden so beispielsweise in Form eines Buches festgehalten und dementsprechend gestaltet, wodurch der Lerneffekt größer ist sowie auch die Motivation der Kinder, die für die Ergebnissicherung gesteigert wird. 

Mittels Edkimo (bereits erwähnt) lassen sich Umfragen erstellen, die mithilfe unterschiedlichster Funktionen dargestellt werden können. So lassen sich die Umfragekategorien für die Teilnehmer*innen individuell, wie beispielsweise durch Wortwolken oder unterschiedliche Skalen, erstellen. Eine Übersicht der Ergebnisse in komprimierter Form kann schließlich eingesehen und präsentiert werden.

Erfahrungen aus der Durchführung/Reflexion

Zur Einleitung des Unterrichts sollten die bevorstehenden Aufgaben den Schüler*innen genauestens erklärt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass dahingehende Fragen während des Unterrichts vermieden werden, sodass anderweitige Hilfestellungen im Fokus liegen. Taucht während des Unterrichts vermehrt die gleiche Frage auf, sollte der Unterricht kurz unterbrochen werden, um die Frage für die gesamte Klasse zu beantworten. Die Klärung einer Frage, bezogen auf eine der gestellten Aufgaben, könnte für die Klasse optimal geschehen, indem das Arbeitsblatt auf dem Smartboard geöffnet wird. Dadurch können alle Schüler*innen die Aufgabe, auf die die Lehrkraft verweisen möchte, gut erkennen. 

Je präziser die Aufgaben formuliert sind, desto weniger Fragen werden aufkommen, sodass die Kinder selbstständiger arbeiten können. Während der Durchführung haben wir festgestellt, dass Hinweise dazu gefehlt haben, ob ein Tablet für die Aufgabenbewältigung benötigt wird. Viele Kinder haben verwirrt nach ihrem Tablet gegriffen, obwohl es für die zu lösende Aufgabe nicht von Nutzen war. Dies wurde von uns in der unten zum Download verfügbaren Aufgabenstellung der Stationsarbeit korrigiert. 

Während die Stationsarbeit von den Kindern relativ selbstständig bearbeitet werden kann, benötigen die Kinder bei der Gruppenarbeit mehr Hilfe. Die Schüler*innen sind unterschiedlich geübt darin, mit technischen Geräten umzugehen und es muss darauf geachtet werden, dass sich die weniger geübten Kinder nicht ausgeschlossen fühlen und bzw. oder aufgeben.

Um den individuellen Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht zu werden, haben wir entsprechende Tipp-Karten bereitgestellt und diese am Anfang des Unterrichts erwähnt, sodass trotzdem die Möglichkeit bestand, sich mit diesen auseinanderzusetzen und einem erhöhten Unterstützungsbedarf gerecht zu werden. Sollte es schon im Vorhinein das Wissen über einen erhöhten Unterstützungsbedarf geben, ist es besonders wichtig, das Kind gezielt an die benötigte Tipp-Karte heranzuführen. 

Ein Stolperstein, der vermieden werden sollte, ist eine schlechte Vorbereitung bezüglich der Gruppenarbeit. Die Kinder recherchieren während der Gruppenarbeit über zuvor ausgesuchte, berühmte Persönlichkeiten, bei denen von der Lehrkraft ungewollte Themen von den Kindern gefunden werden könnten. Das Internet ist schnelllebig, weshalb eine kurzfristige Überprüfung der zu recherchierenden Personen mit verschiedenen Suchwörtern erfolgen sollte. Entdecken die Kinder dennoch ein kritisches Foto oder einen kritischen Artikel, kann mit den Kindern darüber gesprochen werden, wie gefährlich das Internet bezüglich der Privatsphäre sein kann. 

Literatur

Böttinger, T. & Schulz, L. (2021). Digitale Barrieren abbauen – Das diklusive Universal Design for Learning. Zur Webseite

Ziemen, K. (2018). Didaktik und Inklusion. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen.

Dieses Dokument ist gemäß §60b, Absatz 3, Satz 1 ein Unterrichts- und Lehrmedium, das nur zu nicht-kommerziellen Zwecken und zur Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt werden darf.

CC BY 4.0 international (ohne die Fotos)
Marie Kristin Brunner, Janice Domann, Saskia Melina Heering, Kira Polewka
2023

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