Auf dem Bild sind aus Papier gebastelte Menschen gebastelte Menschen. Zwei von ihnen sitzen in einem Rollstuhl, alle halten sich an den Hände. Unter ihnen sind diverse Stifte zu sehen.
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Diklusion – Beeinträchtigung und Fake News

Autor:innen: Pia Häffelein, Jarne Röhr, Ole Bartels (Studierende der Europa-Universität Flensburg)

Thematik

Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, eine inklusive Gesellschaft zu entwickeln. Das Ziel von Inklusion ist dabei, eine Gesellschaft anzustreben, in welcher allen Menschen eine vollumfassende Teilhabe ermöglicht wird (vgl. Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen 2008: 9). Doch die Realität sieht heute meist noch anders aus. Immer wieder kommt es auch heute noch dazu, dass Teile der Bevölkerung in bestimmten Situationen ausgeschlossen oder diskriminiert werden. Insbesondere Menschen mit Beeinträchtigungen stoßen in vielen Bereichen der Gesellschaft weiterhin auf Ablehnung. Das Internet und die sozialen Medien bergen dabei eine besonders große Gefahr.

Durch die starke Zunahme der Digitalisierung und der großen Anzahl an sozialen Medien, lassen sich in der heutigen Zeit Informationen immer schneller verbreiten und erreichen dabei einen großen Teil der Gesellschaft in kürzester Zeit. Doch nicht alle Informationen, die verbreitet werden, entsprechen auch immer der Wahrheit. Das Internet ist voll mit so genannten Fake News. Fake News sind gezielt gesetzte und verbreitete Falsch- und Fehlinformationen, welche vor allem in den sozialen Medien wie Facebook und Twitter, aber auch in den Nachrichten oder in der Zeitung zu finden sind. Ihr Ziel ist es, Aufmerksamkeit zu erregen und somit die Meinung vieler Menschen zu beeinflussen. Das gefährliche an diesen Fake News ist allerdings, dass sie den Eindruck erwecken, dass es sich um wahre Informationen handelt. Daher ist es besonders wichtig, genauer hinzugucken, Informationen jeglicher Art kritisch zu hinterfragen und dadurch die Fake News zu entlarven.

Es existieren zahlreiche Vorurteile über Menschen mit Beeinträchtigungen. Beispielsweise, dass diese grundsätzlich auf Hilfe angewiesen seien oder, dass sie nicht so leistungsfähig wie Menschen ohne Beeinträchtigungen seien. Aus solchen Vorurteilen enstehen schnell Fake News, welche einen großen Teil der Bevölkerung erreichen und ebenso schnell als wahre Informationen aufgegriffen und weiterverbreitet werden.

Aus diesem Grund ist das Ziel unserer Unterrichtseinheit den Schüler:innen einen kleinen Einblick in das Leben eines Menschen mit einer Beeinträchtigung zu ermöglichen, indem sie die Rolle einer/eines Hörbeeinträchtigten und die einer/eines Sehbeeinträchtigten einnehmen und so verschiedene Aufgaben bewältigen. Außerdem sollen ihnen Handlungsstrategien vermittelt werden, mit welchen sie Fake News schnell und sicher erkennen können.

Ablaufskizze

Hier ist eine Verlaufsskizze abgebildet. Sie besteht aus 7 Phasen. Sie beginnt auf der linken Seite oben, geht dort von der 10 minütigen Einführung runter zur 30 Minuten langen Stationsarbeit, gefolgt von dem Sitzkreis für welchen 10 Minuten vorgesehen sind. von dort aus, führt eine Linie in die Mitte zu 5 minütigen Pause, welche mit einer weiteren Linien nach rechts oben zur 15 Minutenlangen Gruppenarbeit führt. Unter dieser ist die Abstimmung, welche auch 15 Minuten lang sein soll. Zum Abschluss, rechts unten, kommt das 5 minütige Feedback.

Ablaufskizze der Unterrichtsstunde

Materialien

Für eine Klasse mit 25 Schüler:innen haben wir folgende Materialien benötigt. Je nach Klassengröße und Verfügbarkeit des Materials muss die Anzahl angepasst werden. Augenbinden, Simulationsbrillen und Gehörschutze findet man in Schleswig-Holstein beispielsweise in den kostenlosen Barriboxen. Falls keine Barriboxen genutzt werden können, lassen sich auch übliche Kopfhörer aus dem Baumarkt sowie selbst abgeklebte Brillen oder Augenbinden verwenden. Unsere Dateien findet man als PDF am Ende der Seite oder als bearbeitbare Datei in den Buttons unter den Phasen.

Hier ist eine Materialliste mit der Anzahl der Materialien: 
Arbeitsbögen: 50
Stationskarten: 4
Fühlbox mit Gegenständen: 1
Simulationsbrillen: 8
Augenbinden: 8
Satzkarten: 26
Gehörschutz: 10
Streichholzschachtel: 1
Tippkarten: 3
Fingeralphabet: 8
weiße Zettel: 20
Bleistifte: 16
liniertes Papier: 20
Kreppband: 1
Edding: 1
iPads: 25
PowerPoint Präsentation: 1
rote und grüne Abstimmungskarten: 8
Checkliste: 25
Artikel: 2
Materialliste

Aufbau

  • Stelle vier Gruppentische für die Stationsarbeit auf (je nach Klassengröße können auch einzelne Stationen doppelt aufgebaut werden, sodass es beispielsweise sechs Gruppentische gibt).
  • Erstelle Namensschilder, um die spätere Zusammenarbeit zu erleichtern.
  • Verteile die Stationsschilder auf den Tischen, damit die Kinder deutlich sehen können, an welchem Tisch welche Station stattfindet.
  • Bereite den Classroomscreen vor, indem du einen Timer für die spätere Gruppenarbeit hinzufügst und bereits Gruppen für die Stationsarbeit mit Hilfe der automatisierter Gruppeneinteilung erstellst (Gruppeneinteilung kann auch selbst vorgenommen werden, wenn die Gruppenkonstellationen innerhalb der Klassengruppe bekannt sind).
  • Öffne die PowerPoint Präsentation und beginne bei Folie 1.
Hier ist beispielhaft das Classroomscreen-Layout mit der automatisierten Gruppenaufteilung auf der linken Hälfte und einem 10 minütigen Timer auf der rechten Seite dargestellt.
Beispiel eines digitalen Tafelbildes. Hier ist es der Classroomscreen, Rechte bei Classroomscreen B.V.: https://classroomscreen.com – Abgerufen am 22.02.2023.

Du weißt nicht wie man den Classroomscreen sinnvoll verwendet? Dann gibt es hier ein Tutorial.

1. Einführung

Verwende: Folien 1-4

  • Begrüße die Klasse und stelle dich selbst vor. Gebe dabei das Thema der Stunde noch nicht bekannt (Folie 1&2).
  • Bespreche gemeinsam mit der gesamten Klasse die Tagesregeln (Folie 3).
  • Zeige das Bild, auf dem Menschen mit und ohne offensichtliche Beeinträchtigungen zu sehen sind (Folie 4) und frage die Schüler:innen was sie darauf sehen können.
  • Frage die Schüler:innen danach, ob sie bereist eine Vermutung haben, was das Thema der Stunde sein könnte.
  • Sammle dann die Antworten der Schüler:innen und bestätige, dass sie sich in dieser Stunde mit Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigen werden.
  • Stelle anschließend die Frage, woran sie erkannt haben, dass einige Menschen auf dem Bild eine Beeinträchtigung haben.
  • Spreche zusätzlich zu den genannten Aspekten der Schüler:innen an, dass nicht jede Beeinträchtigung zwingend von außen sichtbar ist und an diese genannten Aspekte gebunden ist.

2. Stationsarbeit

Verwende: Folie 5 und Classroomscreen

  • Erläutere die Regeln für die folgende Gruppenarbeit an den Stationen (Folie 5).
  • Erkläre anschließend, wie die Stationsarbeit abläuft.
    • Die Gruppen starten an ihrer zugeteilten Station sobald der Timer gestartet wird.
    • Pro Station haben die Schüler:innen 10 Minuten Zeit.
    • Bei dem Signalton des Timers erfolgt ein Wechsel, wobei Gruppe 1 und 3 miteinander tauschen und Gruppe 2 und 4 ebenfalls (Steht mehr Zeit zur Verfügung, können auch weitere Wechsel erfolgen).
  • Zeige die vorab erstellte Gruppeneinteilung auf dem Classroomscreen und bitte die Schüler:innen sich an die dazugehörigen Gruppentische (Station 1 bis 4) zu setzen.
  • Gehe nun nacheinander zu den einzelnen Stationen, verteile die Materialien sowie die dazugehörigen Arbeitsbögen und erkläre die Aufgaben für die einzelnen Gruppen (Hierbei muss beachtet werden, dass die Gruppen nicht unruhig werden. Gegebenenfalls muss erneut auf die Gruppenarbeitsregeln hingewiesen werden).
  • Starte nun den Timer von 10 Minuten.
  • Versuche alle Stationen im Blick zu behalten und bei auftretenden Schwierigkeiten zur Unterstützung bereitzustehen.
Hier sind die vier Stationen überblicksartig dargestellt und erklärt. 
Beginnend beim Obersten Bild links kann man die Materialien für die Station eins sehen. Zentral oben auf dem Bild ist die Fühlbox zu sehen, hierbei handelt es sich um einen Karton in welchen ein Loch geschnitten ist, welches groß genug ist, um mit einer Hand hineinzufassen. Unter dem Karton sind diverse Gegenstände, welche beispielhaft in die Fühlbox gelegt werden können. Die Gegenstände sind ein Ball, ein Trichter, ein Löffel, eine Mund-Nasen-Bedeckung sowie ein Schlüssel. Unter den Gegenständen und der Fühlbox ist in der Mitte der Arbeitsbogen für Station eins. Auf dem Arbeitsbogen auf der rechten Hälfte liegt ein Bleistift. links neben dem Arbeitsbogen liegen zusätzlich noch zwei Simulationsbrillen, auf der rechten Seite sind noch drei Augenbinden. Der Text für Station eins ist rechts neben dem Bild mit den Materialien: Bei dieser Station sollen die Kinder mit verbundenen Augen Gegenstände aus der Fühlbox erfühlen und anschließend zeichnen. Wichtig ist, dass die Kinder die Brillen nicht abnehmen und nichts sehen. Sollten vereinzelte Schüler:innen vorzeitig fertig werden, können diese weitere Gegenstände aus der Box entnehmen und zeichnen. 
Verwende: Fühlbox mit Gegenständen, Simulationsbrillen, Arbeitsblätter, weißes Papier, Bleistifte, Stationskarte
Das Bild mit den Materialien von Station 2 ist unter dem Text von Station 1 auf der rechten Seite. Zentral in diesem Bild ist der Arbeitsbogen für Station 2. Ober dem Arbeitsblatt sind 3 Simulationsbrillen. Links vom Arbeitsbogen liegen 3 Augenbinden. unter dem Arbeitsbogen und rechts von ihm sind 10 Satzkarten. Der Text für die Station 2 ist links vom Bild: Hier versuchen die Kinder mit Hilfe der Simulationsbrillen und Augenbinden die Sätze zu lesen und abzuschreiben. Sollten sie frühzeitig fertig werden, können sie weitere Sätze abschreiben. Bei dieser Gelegenheit können die Brillen und Augenbinden gewechselt werden. Verwende: Satzkarten, Simulationsbrillen, Augenbinden, liniertes Papier, Bleistifte, Stationskarte
Unter dem Text von Station 2 auf der linken Seite ist das Bild mit den Materialien von Station 3. Hier sidn zentral die geknickten Arbeitsbögen zu sehen, insgesamt 4 Stück. An der linken oberen Ecke der Arbeitsbögen liegen die 3 Tippkarten, an der linken unteren Ecke sind diverse Streichhölzer und auf der rechten Seite liegt an jeweils einer Ecke einer der beiden Gehörschutze. Der Text für Station 3 ist rechts neben dem Foto: Bei dieser Station sollen die Schüler:innen in Partnerarbeit auf kreative Art und Weise sich gegenseitig verständigen und Matheaufgaben lösen, ohne zu sprechen, da jeweils eines der Kinder einen Gehörschutz trägt. Ist noch Zeit übrig nachdem sie die Aufgaben gelöst haben, können sie die anderen Herangehensweisen, welche auf den Tippkarten abgebildet sind, ausprobieren. 
Verwende: Gehörschutz, Tippkarten, Streichhölzer, Arbeitsblätter, Bleistifte, Stationskarte
An unterster Position auf der rechten Seite ist ein Foto von den Materialien für Station 4: Auch hier sind zentral im Bild 4 geknickte Arbeitsbögen zu sehen. An der linken unteren Ecke und der rechten oberen liegt jeweils ein laminierter Zettel, auf welchem das Fingeralphabet abgebildet ist. An der linken oberen und rechten Unteren Ecke liegen jeweils ein Gehörschutz. Der Text für Station 4 ist links neben dem Foto: Auch diese Station ist auf das Erleben von Taubheit ausgerichtet. Hier soll jeweils eines der Kinder wieder einen Gehörschutz tragen. Beide sind mit einem Fingeralphabet ausgestattet und sollen nun versuchen sich einzelne Wörter zu zeigen. Verwende: Gehörschutz, Fingeralphabet, Arbeitsblätter, Bleistifte, Stationskarte
Stationen und deren Materialien

3. Sitzkino

Verwende: Folie 6

  • Bitte die Schüler:innen gruppenweise in ein Sitzkino (Alternativ kann auch ein Sitzkreis oder ähnliches gemacht werden je nach Gegebenheiten innerhalb des Klassenraumes).
    • Die erste Gruppe stellt Tische auf, auf die sie sich setzen können.
    • Die zweite und die dritte Gruppe stellen jeweils eine Stuhlreihe vor den Tischen auf und setzen sich darauf.
    • Die letzte Gruppe setzt sich vor die Stuhlreihen auf den Boden.
  • Stelle nun die Frage, wie die Schüler:innen sich bei den Aufgaben gefühlt haben. Sprich dabei auch gezielt einzelne Schüler an, falls die Beteiligung gering ausfällt.
  • Frage anschließend welche Schwierigkeiten die Schüler:innen bei den einzelnen Stationsaufgaben hatten.
  • Zuletzt fragst du, ob es auch Aufgaben gab, welche ihnen kaum oder gar nicht schwer fielen.
  • Beachte bei dem Gespräch, dass:
    • sich alle gegenseitig zuhören und aussprechen lassen.
    • das Gespräch flüssig verläuft, indem du gezielt Schüler:innen ansprichst oder Satzanfänge vorgibst.
    • alle Schüler:innen etwas dazu beitragen.
  • Bitte die Schüler:innen inklusive Tischen und Stühlen gruppenweise wieder zurück an die Gruppentische.

4. Pause

Verwende: Folie 7 oder alternativ den Classroomscreen

  • Jetzt sind 5 Minuten Pause. Zur Übersicht kannst du einen Timer von 5 Minuten auf dem Classroomscreen einblenden.

5. Gruppenarbeit

Verwende: iPads, Artikel und Folie 8

  • Bitte die Schüler:innen ihre iPads herauszuholen und anzuschalten.
  • Erkläre nun den Vorgang für die Gruppenarbeit.
    • Die Schüler:innen erhalten eine Datei mit zwei Artikeln per Airdrop, wobei einer der Artikel falsche Informationen enthält und damit als Fake News bezeichnet wird und der andere Artikel der Wahrheit entspricht.
    • Anschließend lesen sie beide Artikel gründlich durch.
    • Im Anschluss daran besprechen sie in ihrer Gruppe, welchen Artikel sie für die Fake News halten und warum.
    • Schnellere Gruppen können in dem Artikel die Stellen markieren, welche sie als Kriterien dafür sehen, dass es sich bei diesem Artikel um Fake News handelt.
    • Am Ende folgt eine Abstimmung darüber, welcher Artikel Fake News verbreitet und welcher die Wahrheit darstellt.
  • Mit Hilfe der Folie 8 erklärst du zuerst, was Fake News sind und warum diese so gefährlich sind.
  • Verschicke die Datei mit den beiden selbsterstellten Artikeln an alle iPads der Schüler:innen.
  • Während die Schüler:innen die Artikel lesen kannst du bei denjenigen Unterstützung leisten, die Schwierigkeiten beim Lesen haben.

6. Abstimmung

Verwende: Folie 9, rote und grüne Abstimmungskarten, Checkliste und Artikel

  • Verteile an jede der vier Gruppen jeweils eine rote und eine grüne Abstimmungskarte
  • Erkläre den Schüler:innen den Vorgang der Abstimmung (Folie 9).
    • Die Rote Karte steht für die Fake News und die grüne Karte für den wahren Artikel.
  • Frage die Schüler:innen wozu sie Artikel 1 zuordnen.
  • Frage anschließend nach der Zuordnung von Artikel 2.
  • Sammle die Stimmen und frage nun, woran sie erkannt haben, dass es sich bei Artikel 1 und/oder Artikel 2 um Fake News handelt.
  • Verteile die Checkliste zum Erkennen von Fake News an alle Schüler:innen und gehe diese gemeinsam mit ihnen durch.
  • Im besten Fall überprüft ihr die einzelnen Punkte zusätzlich an den vorliegenden beiden Artikeln, um die dirkete Anwendung der Liste zu gewährleisten.
Auf diesem Foto ist zentral die Checkliste zu sehen, an den beiden unteren Ecken der Checkliste liegen jeweils eine rote und eine grüne Abstimmungskarte.
Checkliste und Abstimmungskarten

Feedback

  • Ziehe ein Fazit der Stunde, indem du die wichtigsten Lerninhalte noch einmal darlegst (Folie 10).
    • Hinterfrage Aussagen, welche in den sozialen Medien verbreitet werden kritisch.
    • Überprüfe die Aussagen auf ihre Richtigkeit.
    • Verbreite keine Aussagen, von denen du nicht sicher weißt, ob sie der Wahrheit entsprechen.
    • Alle Menschen sind verschieden und doch gleich!
  • Frage die Schüler:innen nach Feedback zur Stunde.
  • Fünf-Finger-Feedback: Stellt folgende Fragen zu den einzelnen Fingern.
    • Daumen: Was war super?
    • Zeigefinger: Worauf wollen wir achten?
    • Mittelfinger: Was war blöd?
    • Ringfinger: Was habe ich gelernt?
    • Kleiner Finger: Was kam zu kurz?
  • Alternativ: Mit dem Daumen den ersten Eindruck der Stunde feststellen (Gut, Mäßig, Schlecht), diese erste Rückmeldung als Grundlage für tiefergehendes Feedback nutzen (Dinge die gut liefen beziehungsweise mit Verbesserungspotential).
  • Gib anschließend selbst ein Feedback an die Schüler:innen und bedanke dich für die Mitarbeit (Folie 11).

Didaktische Reserve

Zum Verkürzen der Einheit:

  • Der Sitzkreis oder das Sitzkino können weglassen werden und stattdessen können die Schüler:innen an den Gruppentischen befragt werden.
  • Die Checkliste kann nur herausgegeben werden, anstatt jeden Punkt noch einmal durchzugehen.
  • Statt 5-Finger Feedback kann eine kurze Daumenprobe gemacht werden.

Zum Verlängern der Einheit:

  • Bei der Stationsarbeit können mehr Wechsel stattfinden, sodass jedes Kind an jeder Station einmal war.
  • Es können weitere vorbreitete Artikel herausgegeben werden, an denen die Checkliste angewendet werden kann.
  • Am Ende der Einstiegsphase kann eine Mindmap zum Thema Beeinträchtigung erstellt werden, bevor darauf eingegangen wird, dass nicht jede Beeinträchtigung von außen sichtbar ist.

Gemachte Erfahrungen/Tipps

Aus unseren gemachten Erfahrungen bei der Durchführung dieser Einheit nehmen wir mit, dass ein gut strukturierter Ablauf die Grundlage für die gesamte Arbeit bildet.

Bei der Einführung sollten möglichst viele Ideen zu dem Bild (Folie 4) gesammelt werden. Falls dabei zu wenig Inhalt von den Schüler:innen kommt, bietet es sich an, Satzanfänge oder Kategorien vorzugeben, welche sie auf das Bild anwenden können.

Die Stationsarbeit muss gut geplant werden und die einzelnen Stationen müssen zeitlich aufeinander abgestimmt sein. Hierbei ist es hilfreich, die Stationen selbst durchzuarbeiten, um ein besseres Gefühl für die Bearbeitungsdauer zu erhalten. Die zufällige Gruppeneinteilung über den Classroomscreen könnte zu ungünstigen Gruppenkonstellationen führen. Wenn man die Klasse also vorher bereits gut kennt, sollte man die Gruppen lieber selbst einteilen, sodass ein produktives Lernklima entstehen kann. Zudem sollte für die Schüler:innen klar erkennbar sein, zu welcher Gruppe sie gehören und an welchem Gruppentisch sich ihre Station befindet. Da für die Stationen viel Material benötigt wird, ist es sinnvoll, sich vorher alle Materialien stationsweise bereitzulegen, damit man nicht erst lange suchen muss. Ein Timer auf dem Classroomscreen ist für die Stationsarbeit zu empfehlen, damit die Lehrkraft, aber auch die Schüler:innen die Zeit bei der Durchführung im Blick behalten können. Die Lehrkraft sollte während der Bearbeitung bei Fragen oder Problemen bereitstehen und bei jeder Station zwischendurch einmal vorbeischauen.

Das Sitzkino oder der Sitzkreis wird vor allem dazu genutzt, dass die Schüler:innen über ihre gemachten Erfahrungen nachdenken und sich darüber austauschen. Wenn nicht jedes Kind an jeder Station war, wird dies für die Schüler:innen noch ein wenig interessanter. Dadurch, dass die Zusatzaufgaben bei den Stationen dieselben Fragen beinhalteten, haben einige schnellere Schüler:innen bereits Zeit, sich über ihre Gefühle und Herausforderungen bei der Bearbeitung Gedanken zu machen. Aber auch diejenigen, welche die Zusatzaufgaben noch nicht bearbeitet haben, können sich ohne Probleme an dem Gespräch beteiligen. Fällt die Beteiligung eher gering aus, können auch hier Satzanfänge vorgegeben werden oder einzelne Schüler:innen direkt angesprochen werden.

Für die Arbeit mit den Artikeln zu den FakeNews sollte beachtet werden, dass nicht alle Schüler:innen bereits wissen, wie sie Airdrop bedienen und wie sie Dateien öffnen und bearbeiten können. Hier wäre eine kurze Anleitung im Vorfeld sinnvoll.

Bei der Abstimmung über die FakeNews kann es passieren, dass einige Gruppen den falschen Artikel den FakeNews zuordnen. Dies ist erst einmal kein Problem, so lange im Anschluss auf jeden Fall die Kriterien gesammelt werden, an welchen man die tatsächliche FakeNews erkennen kann. Ein Durchgehen der anschließend verteilten Checkliste zum Erkennen von FakeNews bietet sich gut an, da die Kriterien direkt auf die beiden vorliegenden Artikel angewendet werden können und zeitgleich Begriffe wie Impressum oder Autor erklärt werden können.

Insgesamt haben wir sehr positive Erfahrungen mit dieser Einheit gemacht. Die Schüler:innen hatten Spaß bei der Durchführung der Stationsarbeit und haben auch einige sehr gute und wichtige Punkte bei der anschließenden Reflexion angemerkt. Sie konnten einen kleinen Einblick in das Leben eines Menschen mit einer Beeinträchtigung erhalten, sich in dessen Lage hineinversetzen und dabei feststellen, dass alle Menschen verschieden und doch gleich sind. Zudem haben sie bereits viele Kriterien zum Erkennen von FakeNews genannt und wissen, wie gefährlich diese sein können.

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Literatur

Weiterführende Literatur

Verwendete Literatur

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