Handabdrücke in Blau-, Gelb-, Rot-, Grün- und Pinktönen als Darstellung der gesellschaftlichen Diversität
Allgemein,  Diklusion,  Fake-News

Fake News und Geschlechterrollen

Diklusion: Fake News in den sozialen Medien

Autor:innen: Josephine Thilla, Fabian Albert und Lena Häffelein

Thematik

Vorurteile existieren schon seit Anbeginn der Menschheit und sind ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Nicht selten führen Vorurteile zu Ungerechtigkeit, Ausgrenzung oder sogar Feindseligkeit (vgl. Thomas 2006: 3). Besonders im Bereich der Geschlechter und der Geschlechterrollen sind Vorurteile keine Neuheit und führen auch heutzutage noch zu Differenzen. Es existieren zahlreiche Vorurteile im Bereich der Geschlechter. Beispielsweise, dass sich Mädchen gerne Kleider anziehen oder dass Jungs keine Gefühle zeigen dürfen (vgl. Valtin 2011: 102). Viele Kinder und Jugendliche bekommen diese unterschiedlichen Werte und Vorurteile von der Gesellschaft vermittelt, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen oder die Aussagen zu hinterfragen. Besonders die sozialen Medien haben einen großen Einfluss auf Jugendlichen und ihre Denkweisen, immerhin sind rund 42 % der deutschen Jugendlichen im Alter von 13 Jahren bereits im Besitz eines Smartphones und rund 94% schauen regelmäßig Fernsehen (vgl. KIM-Studie 2020).

Die sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok und Twitter bringen die Gefahr mit sich, dass sich Informationen und Neuigkeiten sehr schnell verbreiten. Im Internet werden diese Informationen jedoch nicht auf ihre Richtigkeit geprüft und falsche Fakten, welche glaubwürdig klingen, gelangen schnell in Umlauf. Sogenannte Fake News sind heutzutage ein fester Bestandteil aller Medien-Formen und sind zum Teil kaum noch von richtigen Fakten zu unterscheiden.

Vorurteile und Fake-News sind eng miteinander verknüpft und das eine führt schnell zum anderen. Das Ziel dieser Unterrichtseinheit liegt deshalb darin, die Schüler:innen auf Vorurteile hinzuweisen und sie darauf zu sensibilisieren. Nach der Lehreinheit sollten sie in der Lage sein, Vorurteile und Fake News kritisch zu betrachten und zu hinterfragen. Zusätzlich werden sie zum Ende noch einige Tipps und Strategien an die Hand bekommen, um Fake News in den Medien aufzudecken.

Ablaufskizze

Ablaufskizze der Unterrichtsstunde: 1. Einführung, 2. Buchvorstellung & Begriffe erklären, 3. Pause, 4. Gruppenarbeit zu Vorurteilen, 5. Fake News: Begriffserklärung, 6. Partnerarbeit: Fake oder Wahrheit?, 7. Besprechung mit der Checkliste, 8. Feedback und Reflexion.
Ablaufskizze der Unterrichtsstunde. (Erstellt mit Canva, Rechte bei Canva).

Materialien

Für eine Klasse mit 26 Schülerinnen und Schülern

Liste und Anzahl der benötigten Materialien: 
1x PowerPoint Präsentation 
1x Website "Padlet" 
1x App "Classroomscreen" 
4x QR-Code Arbeitsbogen für die Gruppenarbeit 
26x iPads 
1x Einlaminierte Tippkarten für die Gruppenarbeit 
1x Tesafilm, um die Tippstation zu befestigen 
26x Einlaminierte Gruppeneinteilungskarten 
13x Fake News oder Wahrheit? Arbeitsbogen 
26x Checklisten
1x Zielscheibe 
26x Einlaminierte Zahlenkärtchen und Klettband 
26x Urkunden
Benötigte Materialien für die Unterrichtsstunde. (Erstellt mit Canva, Rechte bei Canva).

Durchführung

Aufbau

  • Rufe im Internet die Seite Padlet auf, welche für die Gruppenarbeit verwendet werden soll. Melde dich mit deiner E-Mail-Adresse kostenlos an und erstelle eine Padletseite in der Ansicht ‚Regal‘. Schreibe in vier Kästchen die Gruppennamen (Gespenst, Hexe, Monster & Superhelden) auf.
  • Rechts ist eine Spalte abgebildet, an der du auf den Pfeil klicken musst. Dort kannst du deine Padletseite als QR-Code kopieren. Füge diesen QR-Code in das Worddokument (QR-Code Arbeitsbogen) ein und drucke die Arbeitsbögen viermal aus.
  • Tipp: Eine deutsche Alternative bietet das Tool Taskcards. Sollte deine Schule über dieses Tool verfügen, kannst du auch Taskcards nutzen.
  • Stelle vier Gruppentische für die Gruppenarbeit auf (je nach Klassengröße können auch die Gruppenthemen doppelt vergeben werden, sodass es beispielsweise 6 Gruppentische gibt).
  • Klebe die Tippstation-Karte mit Tesafilm an den Lehrerpult und lege die Tippkarten umgedreht auf den Tisch, um die Tippstation sichtbar zu machen.
  • Klebe die Zielscheibe, welche du für die Reflexion benötigst, an die Tafel.
  • Öffne die Website „Classroomscreen“ und stelle einen Timer von fünf Minuten für die spätere Pause ein.
  • Öffne die PowerPoint Präsentation und beginne bei Folie 1.
Beispielhafter Screenshot der Padletseite für die Gruppenarbeit. Im Hintergrund ist ein Bild zu sehen, welches eine Weltkugel und verschiedene Menschenfiguren abbildet, um die Diversität der Welt darzustellen. Im Vordergrund sind vier Kästchen abgebildet, in denen die vier Gruppennamen: Hexe, Gespenst, Superhelden und Monster beschrieben sind.
Beispielhafter Screenshot unserer Padletseite. (Erstellt mit Padlet, Rechte bei Padlet).

Du möchtest mehr über Padlet erfahren und wie man die Plattform sinnvoll verwendet? Hier geht es zu einem Tutorial.

1. Einführung

Verwende Folien 1-5

  • Begrüße die Klasse und stelle dich selbst vor (Folie 1&2).
  • Bespreche die Tagesregeln mit der Klasse (Folie 3):
    • Wir sind leise
    • Wir hören uns gegenseitig zu
    • Wir gehen respektvoll miteinander um
  • Stelle den Schüler:innen den Tagesplan vor.
  • Erkläre und beginne das Warm-Up Spiel „Alle, die…“, in dem du die Moderationskarten des Spiels vorliest und nacheinander die vorgelesenen Aktivitäten in der PowerPoint aufdeckst (Folie 5).

2. Buch – Mein Schatten ist pink

Verwendete Folien 6-11

  • Lese den Kindern die Buchseiten vor, währenddessen sollen sie sich aufmerksam die Bilder anschauen. Die Bilder sind auf der PowerPoint zu finden, der Buchinhalt auf den Moderationskarten.
  • Frage die Schüler:innen im Anschluss Fragen zum Buch. Nutze hierfür die zugehörigen Moderationskarten.
  • Definiere daraufhin Vorurteile und Diversität, damit die Schüler:innen das richtige Verständnis hiervon bekommen. Nutze hierfür für die zugehörigen Moderationskarten.

3. Pause

Verwende Folie 12 oder den Classroomscreen

  • Jetzt sind fünf Minuten Pause. Zur Übersicht kannst du auf dem Classroomscreen den Timer einblenden.

Du weißt nicht, wie man den Classroomscreen sinnvoll nutzt? Dann kannst du hier ein Tutorial ansehen.

4. Gruppenarbeit: Vorurteile

Verwende Folie 13-14

Arbeitsphase (20 Minuten):

  • Erkläre mit Hilfe der Moderationskarten, was die Aufgabe der Schüler:innen ist (Folie 12).
  • Zeige den Schüler:innen die Tippstation und erkläre, dass die Tippkarten als Unterstützung verwendet werden dürfen. Mache deutlich, dass die Gruppen zunächst eigenständig überlegen sollen und erst Hilfekarten nutzen, wenn keiner aus der Gruppe eine Idee hat.
  • Erkläre den Schüler:innen, wie sie den QR-Code einscannen können und wie sie Padlet nutzen sollen (Folie 13).
  • Verteile im Anschluß daran einen QR-Code Arbeitsbogen pro Gruppentisch, welchen die Schüler:innen auf ihrem iPad einscannen sollen.
  • Teile dann die Klasse in vier Gruppen ein, indem du die Gruppeneinteilungskarten an die Klasse austeilst und bitte die Schüler:innen sich zu ihrer jeweiligen Gruppe zu setzten. Mache vorher deutlich, an welchem Gruppentisch welche Gruppe sitzt.
  • Weise die Schüler:innen darauf hin, dass sie eine Erarbeitungszeit von 15 Minuten haben und stelle den Timer im Classroomscreen auf 15 Minuten.
  • Versuche alle Gruppen im Blick zu behalten und gehe zu den einzelnen Gruppen, um deine Unterstützung anzubieten.
  • Tipp: Falls eine Gruppe sehr schnell arbeitet, könnte sie sich auch zu dem anderen Geschlecht Gedanken machen.

Besprechungsphase (10 Minuten):

Verwende Folie 15

  • Zeige den Schüler:innen nach der Arbeitsphase die Website von Padlet.
  • Die Schüler:innen sollen die Beiträge aus ihrer Gruppe laut vorlesen.
  • Anschließend erklärst du mit Hilfe der Moderationskarten, dass solche Vorurteile verletzend sein können und fragst die Schüler:innen, welche Handlungsalternativen es gibt.

5. Fake News

Verwende Folien 15-16

  • Hier findet nun die Überleitung von den Vorurteilen, zu den Fake-News statt.
  • Um diesen Übergang fließend zu gestallten, wird hier eine kleine Geschichte erzählt, welche in den folgenden Moderationskarten zu finden sind. Hierbei wird ein selbsterstellter Twitter-Post zum verbildlichen genutzt (zu finden auf der PowerPoint).
  • Im Anschluss folgt ein YouTube Video mit der genauen Definition von Fake-News (Bis zur Minute 1:38).
Schwarzer Hintergrund mit weißer Schrift. Posting von Fred Fiesling: "Alle Kinder mit Brillen sind Streber und nerven nur! Von Brillenschlangen sollte man lieber Abstand halten."
Der passende Twitter-Post zur Überleitungsgeschichte. (Erstellt mit Tweedgen, alle Rechte bei Tweedgen Beta).

6. Partnerarbeit zum Thema Fake News

Verwende Folie 18

  • Nutze die Moderationskarten, um den Schüler:innen die Partnerarbeit zu erklären.
  • Jedes Partnerteam erhält zwei Beispiele zum Thema Fake News. Du kannst entscheiden welche Beispiele du zuerst austeilen möchtest: Fußballfan 1904 und Süddeutsche Zeitung oder Die Zeit und Max Mustermann.
  • Die zwei Beispiele sind in eine wahre und eine inkorrekte Nachricht untergliedert.
  • Nachdem die Bögen verteilt wurden, weise die Schüler:innen darauf hin, dass sie eine Erarbeitungszeit von 15 Minuten haben.
  • Stelle den Timer im Classroomscreen auf 15 Minuten.
  • Wenn die Schüler:innen mit den ersten beiden Beispielen durch sind, können sie zwei weitere Beispiele erarbeiten, die ebenfalls eine wahre und eine erfundene Nachricht enthalten.
  • Innerhalb der Erarbeitungssphase ist es wichtig, dass du das Arbeitsverhalten der Schüler:innen im Blick behältst.
  • Gehe achtsam rum und sei für die Kinder immer ansprechbar.

Tipp: Sage den Schüler:innen nicht die richtige Lösung vor, wenn sie fertig sind. Die Aufgabenbeispiele werden in der anschließenden Besprechungsphase vertieft.

7. Besprechung

Verwende Folie 19

  • Nachdem die Beispiele bearbeitet wurden, erfolgt jetzt die Besprechung der Ergebnisse.
  • Die einzelnen Beispiele werden nacheinander besprochen.
  • Lese den Kindern zunächst das jeweilige Beispiel vor. Frage danach, ob die Nachricht wahr oder ausgedacht ist.
  • Suche dir einen Schüler/eine Schülerin aus, welcher/welche sich meldet und die Frage beantworten kann.
  • Nachdem der Schüler/die Schülerin das Beispiel als wahr oder falsch identifiziert hat, fragst du danach warum die Nachricht falsch oder wahr ist.
  • Wenn das erste Beispiel besprochen wurde, wird die nächste Nachricht wieder vorgelesen und mit den entsprechenden Fragen behandelt.
Die vier Beispiele zu dem Thema Fake News.
Abbildung 1: Von Fußballfan 1904 "Der Kölner Schiedsrichterverband hat der Schiedsrichterin Anka Möller eine Absage für die Leitung eines Männer-Fußballspiels erteilt, da sie nicht die nötigen Erfahrungen für ein Männer-Fußballspiel besitzt, weil Männer- und Frauenfußball zwei verschiedene Fußballarten sind."
Abbildung 2: Von Süddeutsche Zeitung "Seit 10 Jahren existiert der von den Vereinten Nationen berufene Weltmädchentag. Mittels fantasievoller Aktionen wird jährlich am 11. Oktober die Diskriminierung und Benachteiligung von Mädchen thematisiert. Der Feiertag hat das Ziel, dass die Mädchen in ihren Rechten bestärkt werden, sodass sie die gleichen Chancen und Rechte wie die Jungs erhalten." 
Abbildung 3: Von Max Mustermann "Laut einer wissenschaftlichen Studie vom 26.10.2022 schaffen mehr Jungs als Mädchen den Führschein, da bei den Jungs eine höhere Konzentrationsfähigkeit nachgewiesen werden konnte."
Abbildung 4: Von Die Zeit "Die amerikanische Schwimmerin Gertrude Ederle war die erste Frau, die den Ärmelkanal durchschwamm. Sie legte im Jahr 1926 eine Zeit von 14 Stunden und 31 Minuten zurück, sodass sie einen neuen Rekord aufstellte. Der zuvor schnellste Mann durchschwamm den Ärmelkanal 2 Stunden langsamer als Gertrude Ederle."
Die vier Beispiele zu dem Thema Fake News. (Erstellt mit Tweedgen, alle Rechte bei Tweetgen Beta).

Die wahren Beispiele:

  • Die Zeit (Abbildung 4)
    • Der Autor „Die Zeit“ ist eine seriöse Zeitung.
    • Keine Rechtschreibfehler
    • Wenn im Internet nach den Informationen gegoogelt wird, bestätigen anderen Quellen, dass Gertrude Ederle die erste Frau war, welche den Ärmelkanal durchschwamm.
  • Die Süddeutsche Zeitung (Abbildung 2)
    • Der Autor „Die Süddeutsche Zeitung“ ist eine seriöse Zeitung.
    • Keine Rechtschreibfehler.
    • Wenn im Internet nach dem Weltmädchentag gegoogelt wird, bestätigen dies andere Quellen.

Die Fake News:

  • Max Mustermann (Abbildung 3)
    • Der Autor „Max Mustermann“ ist keine seriöse Quelle, da der Name als Beispielname in Dokumenten und Formularen genutzt wird.
    • Der Post ist vor der angeblichen wissenschaftlichen Studie veröffentlicht worden (20.09.2022 und 26.10.2022).
    • Rechtschreibfehler „Führschein“ anstatt „Führerschein“.
  • Fußballfan 1904 (Abbildung 1)
    • Der Autor „Fußballfan 1904“ weist auf keinen seriösen Autor hin.
    • Männer- und Frauenfußball sind keine zwei unterschiedlichen Fußballarten.
    • Schiedsrichterinnen haben sowohl bei Männerfußball als auch bei Frauenfußball gleiche Erfahrungen.

  • Verteile danach die Checkliste und bespreche diese mit Hilfe der Moderationskarten.
  • Abschließend verteilst du an jedes Kind eine Expert:innenn Urkunde, weil alle Schüler:innen nun Fake News identifizieren können.

8. Fazit und Reflexion

Verwende Folien 20-22

  • Lies die drei Aussagen auf Folie 20 laut vor, sodass die Schüler:innen eine Zusammenfassung der heutigen Einheit erhalten.
  • Reflexion mit der Zielscheibe: Erkläre den Schüler:innen, dass sie nun ihr Wissen zum Thema Fake News und Diversität einschätzen sollen, indem sie sich auf der Zielscheibe einordnen. Jede Schülerin/ jeder Schüler erhält eine Zahl, die sie dann zwischen den Zahlen 1-5 auf der Zielscheibe platzieren sollen:
    • Die Zahlen 1-2 = wenig Wissen
    • Die Zahlen 3-4 = befriedigendes/ gutes Wissen
    • Die Zahl 5 = sehr gutes Wissen
  • Tipp: Als günstige Alternative kannst du diese Zielscheibe durch eine Tafelzeichnung der Zielscheibe ersetzten und bittest die Schüler:innen mit Kreide einen Kreis zu malen.
Foto einer Zielscheibe, die für die Reflexion genutzt werden soll. Auf der Zielscheibe liegen bunte viereckige Kärtchen, auf denen Zahlen von 1 bis 26 drauf stehen.
Zielscheibe für die Reflexion

Du möchtest auch diese Zielscheibe nutzen? Hier kannst du sie bestellen. (Dies ist keine Werbung oder ein Advertising-Link.) Alternativ kannst du auch eine Online-Zielscheibe verwenden.

Didaktische Reserve

Zum Verkürzen der Einheit:

  • Das Warm-Up Spiel könnte weggelassen werden, insbesondere dann, wenn du die Klasse bereits kennst.
  • Gruppenarbeit: Die Gruppen müssen nicht jede Idee vorstellen, sondern die zwei Besten.
  • Die Reflexion der Stunde mit der Zielscheibe könnte durch eine Daumenprobe ersetzt werden, da diese kürzer wäre.

Zum Verlängern der Einheit:

  • Die Gruppenarbeitsphase könnte verlängert werden, indem die Schüler:innen beide Geschlechter bearbeiten können.
  • Vor der Reflexion könnte eine Überprüfung des Gelernten erfolgen, in dem du ein Mentimeter mit der Frage: „Was hast du heute gelernt?“ erstellst.
  • Die Reflexion mit der Zielscheibe könnte erweitert werden, in dem du einzelnen Schüler:innen fragst, warum sie sich auf der Zielscheibe dort eingeordnet haben.

Erfahrungen bei der Durchführung/Tipps

Durch unsere Erfahrungen bei der Umsetzung dieser Unterrichtseinheit konnten wir feststellen, dass eine präzise Planung die Basis für eine gelungene Durchführung darstellt. Diesbezüglich ist ebenfalls eine Strukturierung für die Schüler:innen, an der sie sich orientieren können, sinnvoll. Hierfür bietet sich die Folie 3 der PowerPoint an, die den Tagesplan aufzeigt.

Bei der Gruppenarbeit zu den Vorurteilen sollten drei wesentliche Aspekte beachtet werden.

1. Die Gruppeneinteilungskarten können dafür sorgen, dass einige Gruppen untereinander nicht harmonieren, sodass es unruhig wird. Deshalb bietet es sich an, wenn du deine Klasse bereits kennst, die Gruppen eigenständig einzuteilen, damit eine produktive Gruppenarbeit stattfinden kann. Solltest du die Klasse noch nicht kennen, könntest du möglicherweise den/die Klassenlehrer:in um Hilfe bitten.

2. Wie bei jeder Gruppenarbeit kann es zu sogenannten ‚Trittbrettfahrer:innen‘ kommen. Einige Schüler:innen nutzten die Gelegenheit einer Gruppenarbeit, um sich im Hintergrund zu halten. Hierfür wäre es sinnvoll, dass du die Gruppengrößen klein hältst, weil die Schüler:innen dadurch eine Aufgabe in der Gruppe übernehmen müssen. Zudem solltest du klare Absprachen für die Zusammenarbeit in der Gruppe treffen, indem du beispielsweise deutlich machst, dass sich die Schüler:innen in ihrer Gruppe abwechseln sollen.

3. Während der Arbeitsphase solltest du die Website Padlet im Blick haben, da es vorkommen kann, dass Schüler:innen etwas Unangemessenes posten. Die Posts kannst du dann vor der Besprechung löschen, um Unruhe zu vermeiden. Insgesamt stehst du in unterstützender Funktion als Lernbegleiter:in zur Verfügung.

Die Partnerarbeit über Fake News und die anschließende Besprechung muss gut strukturiert sein. Hierbei ist es hilfreich, den Schüler:innen im Voraus deutlich zu machen, dass sie bei der Besprechung ihre Vermutungen begründen müssen. Es kann durchaus passieren, dass die Schüler:innen einen falschen Post als wahr identifizieren. Wichtig ist, dass du anschließend deutlich machst, warum der Schüler /die Schülerin falsch liegt und woran dies erkannt werden kann. Du kannst durch die falschen Aussagen zudem deutlich machen, dass dies jedem/jeder passieren kann und Fake News im Internet sehr schwer zu identifizieren sind. Hierfür bietet sich die Checkliste an, welche Tipps aufgreift, Fake News zu identifizieren. Die Checkliste sollte mit Hilfe der Moderationskarten durchgearbeitet werden, damit die Schüler:innen schwierige Begriffe wie ‚Impressum‘ oder ‚Quelle‘ erklärt bekommen und damit zukünftige Fake News schnell erkennen können.

Insgesamt sind wir mit unserer Einheit sehr zufrieden. Die Schüler:innen hatten viel Spaß und haben zahlreiche gute Ideen geäußert. Zudem waren wir begeistert, wie schnell die Schüler:innen die Inhalte verstanden haben und wie viel sie bereits vorher schon wussten.

Downloads

Literatur

Padletseite erstellt mit Padlet, Rechte bei Padlet.

Twitterposts erstellt mit Tweetgen, alle Rechte bei Tweetgen Beta.

Buchseiten: Zur Website, mit freundlicher Genehmigung des COPPENRATH-Verlags.

Feierabend, S., Rathgeb, T., Kheredmand, H. & Glöckler, S. (2020). KIM-Studie 2020. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Stuttgart. Online abrufbar auf dieser Webseite.

Thomas, A. (2006). Die Bedeutung von Vorurteil und Stereotyp im interkulturellen Handeln. interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, 5(2), 3-20. Online abrufbar auf dieser Webseite.

Valtin, R. (2011). „Warum ich gerne ein Mädchen oder Junge bin.“ Selbstbilder und Stereotype von Mädchen und Jungen. In: Bulletin/ Texte, 37, 102-105. Online abrufbar auf dieser Webseite.

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