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Barrierefreies Posten auf Instagram

Autor und Autorinnen: Ole Einax, Monja Wieck, Lara Madeleine Treptow

Inklusion ist ein Konzept, das sich dafür einsetzt, dass alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Unterschieden und Bedürfnissen, vollständig und gleichberechtigt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilnehmen können. Inklusion bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben sollten, ihre Fähigkeiten und Potenziale zu entfalten und ihre Bedürfnisse und Interessen zu verwirklichen.

Inklusion ist ein wichtiges Ziel für eine gerechte und offene Gesellschaft, in der alle Menschen ihre Potenziale entfalten und zur Gemeinschaft beitragen können. Im Rahmen des Projekttags zum Thema „Barrierefreies Posten in den sozialen Medien“ sollen die Schülerinnen und Schüler sich zunächst damit auseinandersetzen, welche Barrieren im Alltag für Menschen mit Beeinträchtigungen existieren. Das Hauptaugenmerk des Projekttags wird das Einfühlen in ein Leben mit Beeinträchtigung durch eigenes Erleben und eine anschließende Erarbeitung von barrierefreien Instagram-Posts sein. Das Ziel des Projekttages wird es sein, den Schülerinnen und Schülern Wege aufzuzeigen, wie sie sich INKLUSIV in den sozialen Medien verhalten können und ihnen praktische Anwendungsbeispiele an die Hand zu geben, die sie im Alltag nutzen können. Eine inklusive Haltung fördert die Teilhabe und die Selbstbestimmung aller Menschen und trägt somit zu einer gerechteren und offeneren Gesellschaft bei. Sie hilft auch, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und die Vielfalt in der Gesellschaft anzuerkennen und zu schätzen. Deshalb ist die Aufklärung und Einführung des Themas in der Schule unabdingbar. Doch es gibt auch eine Vielzahl an Barrieren beim Verfassen von Beiträgen in den sozialen Netzwerken. 

Soziale Medien gehören zum alltäglichen Leben vieler Menschen dazu. Durch die Nutzung sozialer Medien können Gefahren wie Ausgrenzung entstehen. Es muss für alle Menschen möglich sein soziale Medien zu nutzen. Grundlage dafür bildet die UN-Behindertenrechtskonvention.

Als Vorbereitung auf den Tag werden die Schülerinnen und Schülern vorher von angehenden Lehrkräften der Europa-Universität-Flensburg im Thema „Barrierefreies Posten in den sozialen Medien“ geschult. Die Medienscouts führen den Unterricht dann in einer sechsten Klasse durch und nutzen dabei das gemeinsam erarbeitete Material. Der Projekttag erfolgt in Zusammenarbeit zwischen den Medienscouts und den Studierenden der Europa-Universität-Flensburg. Es folgt eine detaillierte Darstellung des Projekttages

Zeitpläne

Es folgen die Zeitpläne für die Einführung und Vorbereitung mit den Medienscouts sowie für die Unterrichtseinheit.

Material

Für eine Klasse:

  • Jedes Kind braucht ein eigenes iPad
  • Augenbinden für die Durchführung 

Zusätzliches Material:

  • Kreppband für Namensschilder (Wenn die Medienscouts sowie Schülerinnen und Schüler sich nicht kennen) 

Durchführung

Die Einführung und Vorbereitung mit den Medienscouts fand an zwei Terminen statt. Der erste Termin umfasste drei Stunden und fand in den Räumen der Europa-Universität Flensburg statt. Für den zweiten Termin standen 90 Minuten zur Verfügung. Die Medienscouts hatten die Möglichkeit 45 Minuten vor der Durchführung der Unterrichtseinheit in der Klasse noch verbliebende Fragen zu stellen. Im Folgenden soll der Trainingsablauf dargestellt werden. Neben der Vermittlung von Grundlagen zum Thema Inklusion und Barrierefreiheit stand besonders die Auseinandersetzung mit den entwickelten Materialien im Mittelpunkt. Da die Medienscouts den Projektunterricht selbstständig durchführen, müssen sie sich gut mit dem Material auskennen. Das Training der Medienscouts erfolgte mit Unterstützung der vorbereiteten PowerPoint-Präsentation. 

Technische Durchführung zusammen mit den Medienscouts

Zu Beginn wurden die Medienscouts in die Grundlagen der technischen Durchführung eingewiesen. Dabei sind folgende Schwerpunkte zu beachten: 

  • Bedienung von PowerPoint 
  • Besprechung und Erprobung der verwendeten Tools und Methoden (QR-Code, Menti-Umfrage, Classroom-Manager) 

Erarbeitung von Verhaltensregeln zusammen mit den Medienscouts

  • Da die Medienscouts für die Durchführung des Projektes verantwortlich waren, sollten ihre Ideen in der Organisation berücksichtigt werden. 
  • Uns war es dabei wichtig, dass die Medienscouts sich beim Unterrichten wohlfühlen.
  • Die Medienscouts hatten dabei Bedenken, dass sie von den Schülerinnen und Schülern nicht respektiert werden. Deshalb wurden gemeinsam Verhaltensregeln für die Klasse erarbeitet, die bei der Durchführung mit der Klasse besprochen wurden. 
  • Auf diese Weise wurden transparente Verhaltensweisen erarbeitet.  

Ermittlung und Festigung des Wissens der Medienscouts

Den Medienscouts wurde folgendes Video gezeigt, um über Begriff Inklusion zu diskutieren und nötiges Fachwissen zu erhalten. Eine aufgeklärte und inklusive Haltung seitens der Medienscouts ist notwenig für die Vermittlung und Aufklärung während der Unterrichtseinheit.

Fragen im Anschluss an das Video:

  • Was für Probleme haben die Menschen in dem Video? 
  • Wie könnte man die Probleme lösen? 
  • Was ist eine Barriere? 
  • Was ist Barrierefreiheit? 
  • Was hat das mit Inklusion zu tun? 

Klärung der Fragen der Medienscouts

Die Fragen wurden im Anschluss gemeinsam besprochen. Dabei wurden weitere Beispiele aus dem Alltag gesucht (z.B. Rollstuhl, Sprache, beeinträchtigtes Sehvermögen,…). 

Vier-Ecken-Spiel

Um einen Bezug von Inklusion und Barrierefreiheit zu digitalen Medien herzustellen, wurde ein Spiel gespielt. Das Spiel wurde ebenfalls von den Medienscouts bei der eigentlichen Durchführung des Projektes verwendet (Folien 7-10 in der Präsentation und die Antwortkarten). 

  1. Die Medienscouts und die Studierenden stellen sich in die Mitte des Raumes. 
  2. In jeder Ecke wird eine der Antwortmöglichkeiten ausgelegt. 
  3. Die Medienscouts und die Studierenden stellen sich bei jeder Frage zu der für sie passenden Antwort. 

Frage: Welche App nutzt ihr am liebsten? 

Antworten: TikTok, Instagram, Snapchat, YouTube

Frage: Wann habt ihr euer erstes Handy bekommen? 

Antworten: 0-6 Jahre, 7-9 Jahre, 10-12 Jahre, 13 Jahre oder älter

Wie viel Zeit verbringt ihr täglich am Handy, Ipad oder Computer?

Antworten: weniger als 1 Stunde, 1-2 Stunden, 2-3 Stunden, 4 Stunden oder mehr 

Bei der Auswertung ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler Ausgrenzungserfahrungen thematisieren und dass beschrieben wird, wann sie sich ggf. wie ausgegrenzt gefühlt haben.

Sichtung und Bearbeitung der digitalen Arbeitsblätter zusammen mit den Medienscouts

  • Arbeitsblätter werden via AirDrop an die Medienscouts ausgeteilt. 
  • Medienscouts sichten das Material und bearbeiten die Aufgaben.
  • Das Erstellen eines barrierefreien Instagram-Posts stand im Mittelpunkt.
  • Die Medienscouts stellen ihren barrierefreien Post vor. 

Durchführung des Projektes als Übung und Vorbereitung für die Unterrichtseinheit

  • Bei dem zweiten Schulungstermin führten die Medienscouts das Projekt mit den Studierenden durch. 
  • Die Studierenden nahmen dabei die Perspektive der Schülerinnen und Schüler ein. 
  • Die Medienscouts sollen Routine und Sicherheit bei dem Umgang mit den verwendeten Tools entwickeln. 
  • Die technischen Gegebenheiten wurden überprüft (z.B. die Verwendung der Smart-Boards, Koppelung der technischen Endgeräte). 

Didaktische Reserve für die Unterrichtseinheit

Möglichkeit 1: Kommt es zu dem Fall, dass die Zeit knapp wird, kann das Vorstellen der Post ausschließlich auf die freiwillige Beteiligung beschränkt werden.

Möglichkeit 2: Hierfür haben wir uns Lernkarten ausgesucht, welches sich generell mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigt. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihr neu erworbenes Wissen prüfen und auf neue Situationen anwenden. Diese Lernkarten wurden von Studierenden der Europa-Universität Flensburg erstellt. 

Problemfindungsphase

  • Verbindet euren Laptop, der alle Informationen für die Präsentation enthält, mit einem HDMI-Kabel mit dem Beamer, sodass alle Medienscouts eine gute Sicht auf den Bildschirm haben.
  • Alle Aufgaben und Stationen die die Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtsstunde durchlaufen, sollten mit den Medienscouts besprochen werden. Die Medienscouts dürfen die verschiedenen Schritte verbessern und so anpassen, dass sie sich beim Unterrichten wohlfühlen.
  • Die Materialien sollten auf die iPads der Medienscouts gesendet werden, damit sie immer wieder darauf zurückgreifen können, um ggf. Fragen zu stellen.

Problemlösungsphase

  • Die Medienscouts schauen sich erst einzeln die Ablaufplan und die Arbeitsschritte an und besprechen die einzelnen Schritte dann gemeinsam. Bei Rückfragen stehen die Studierenden den Scouts zur Seite.
  • Die Medienscouts beantworten jeder für sich die Fragen zur Barrierefreiheit.
  • Danach arbeiten die Medienscouts an den einzelnen Arbeitsblättern, um eine Verinnerlichung der Aufgabe zu gewährleisten.
  • Alle Materialien werden in ihrer Funktion und ihrer Anwendung besprochen.
  • Die Medienscouts haben Raum Fragen zu stellen.

Stolpersteine

in der Schulung der Medienscouts

  • Damit die Medienscouts sich in der Unterrichtsstunde sicher fühlen und das gelernte Wissen der Schulung anwenden können, muss sichergestellt sein, dass sie das Wissen verinnerlicht und verstanden haben.
  • Es ist wichtig eine klare Aufgabenverteilung unter den Medienscouts festzulegen, damit eine sichere Struktur in der Unterrichtsstunde vorhanden ist. Falls ein Medienscout erkrankt, sollten aber alle wissen worum es geht, damit zur Not eine Aufgabe übernommen werden kann.
  • Es wäre gut die Unterrichtsstunde einmal zu proben, um sicherzustellen, dass der zeitliche Rahmen richtig gesetzt ist.

im Unterricht

  • Bevor die Unterrichtsstunde stattfindet, muss mit den Schülerinnen und Schüle besprochen werden, dass sie Kopfhörer und iPads mitnehmen. Sollte dennoch ein iPad nicht funktionieren, können die Schüler und Schülerinnen in Partnerarbeit arbeiten.
  • Das Zeitpensum der einzelnen Aufgaben sollte nicht unterschätzt werden. Es ist wichtig einen Zeitpuffer einzuplanen.
  • Hinweis: Es sollte vorher abgeklärt werden, ob sich in der Klasse Schüler und Schülerinnen befinden, die sprachliche Barrieren der deutschen Sprache aufweisen.

Downloads

Hier befinden sich alle Dateien zum downloaden für die eigenständige Bearbeitung und Anpassung an den Unterricht.

Vielen Dank, dass ihr uns hier besucht habt! Viel Erfolg mit den Materialien!

Redaktionelle Überarbeitung durch Dr. Lea Schulz

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