Allgemein,  Diklusion,  Künstliche Intelligenz,  Universal Design for Learning

Station 11: Was ist KI?

Autorinnen: Carla Düllmann, Ylvi Rieß, Emilie Smida (Studierende der Europa-Universität Flensburg)

Unsere Station kurz erklärt

Das übergeordnete Thema unserer Station ist „Was ist KI?“. Die Schüler:innen sollen ein grundlegendes Verständnis für künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln. Der Fokus liegt darauf, den Schüler:innen nahe zu legen, bei welchen Objekten und Situationen KI mitwirkt. Dabei lernen sie auch, wo KI ihnen im Alltag begegnet.

Es ist wichtig, Kindern in der Grundschule frühzeitig Wissen über Künstliche Intelligenz (KI) zu vermitteln, da KI eine zentrale Rolle in ihrer derzeitigen und zukünftigen Lebenswelt spielen wird. Kinder lernen so, KI verantwortungsvoll zu nutzen, ethische Fragen wie Datenschutz zu verstehen und Risiken wie Fake News zu erkennen. Spielerisches Lernen fördert dabei das Verständnis und die kritische Auseinandersetzung mit KI, wodurch sie besser auf ihre Rolle als Gestalter dieser Technologie vorbereitet werden. Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen sagt dazu: „Die frühzeitige Auseinandersetzung mit KI in der Schule fördert nicht nur das Verständnis für die Funktionsweise und Grenzen dieser Technologie, sondern ermöglicht es Schüler:innen auch, kritisch und reflektiert mit deren Einsatz umzugehen.


Anzustrebende Kompetenzen
Zudem ist diese Station dazu da, den Schüler:innen folgende Kompetenzen näher zubringen

  1. Soziale Kompetenz: Die Fähigkeit, die Privatsphäre anderer zu respektieren und Empathie für mögliche Risiken zu entwickeln.
  2. Kreative Kompetenz: Visuelle Darstellung von Ideen die Schüler:innen setzen ihre Zukunftsvorstellungen kreativ in Bilder um.

Warum ist Inklusion wichtig?
Da eine inklusive Lernumgebung bedeutet, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, am Lernprozess teilhaben können, haben wir uns bei der Konzeption der Aufgaben für die Station dafür entschieden, dass alle Sinne angesprochen werden und verschiedene Lernmethoden (z. B. Bilder, Geschichten, spielerische Aufgaben) einbezogen werden, sodass jedes Kind entsprechend seiner Fähigkeiten teilnehmen und profitieren konnte. Dies hat nicht nur das Verständnis für Datenschutz gestärkt, sondern auch dazu beigetragen, dass sich alle Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit wertgeschätzt fühlten. 

Lernen über KI

Beim Lernen über KI mit Grundschüler:innen war uns das Anstreben folgender Ziele besonders wichtig:

💡 Grundverständnis für KI entwickeln

  • Den Kindern vermitteln, was KI ist, wie sie funktioniert und wo sie im Alltag vorkommt (z. B. Sprachassistenten, Apps).
  • Verständnis schaffen, dass KI von Menschen programmiert wird und Fehler machen kann.

🖥️ Digitale Kompetenz fördern

  • Den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Werkzeugen vermitteln.
  • Erste Ansätze für kritisches Denken im Umgang mit digitalen Informationen fördern.

🌐 Digital Gap vermeiden

  • Allen Kindern, unabhängig von Herkunft oder Zugangsmöglichkeiten, digitale Grundkompetenzen ermöglichen.
  • Chancengleichheit schaffen und Benachteiligungen durch fehlende digitale Bildung verhindern.

Der Digital Gap bezeichnet die ungleiche Verteilung von Zugang und Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien, häufig bedingt durch soziale und ökonomische Unterschiede (vgl. OECD, 2019 S.188). Um diese Ungleichheit zu reduzieren, ist es wichtig, im Unterricht allen Schüler:innen grundlegende digitale Kompetenzen zu vermitteln.

KI-Bildung fördert Chancengleichheit, indem sie Kinder befähigt, digitale Technologien kritisch und reflektiert zu nutzen. Besonders Kinder mit Förderbedarfen profitieren davon, da sie lernen, digitale Barrieren zu erkennen und selbstbewusst zu überwinden. Dies ermöglicht eine aktive und gleichberechtigte Teilhabe an der digitalen Gesellschaft (vgl. OECD, 2019 S.190)

Diklusion – Digitale Medien mit Inklusion verknüpfen

Die Rolle der iPads in unserer Stationsarbeit 📱✨

1️⃣ Zeitangaben & Struktur ⏱️
Klare Zeitangaben halfen den Kindern, den Überblick zu behalten und entspannt zu arbeiten

2️⃣ Selbstständige Aufgabenbearbeitung ✍️
Mit dem Book Creator konnten die Kinder interaktiv und kreativ arbeiten – durch Tippen, Zeichnen oder Audioaufnahmen. (Book Creator ist eine App, in der eBooks erstellt werden können ➚https://bookcreator.com)

3️⃣ Orientierung im Stationslauf 🧭
Die iPads dienten als digitale Wegweiser, die den Wechsel zwischen Stationen erleichterten.

4️⃣ Barrierefreiheit & Differenzierung 👐
Audiohinweise und anpassbare Inhalte unterstützten Kinder mit Lese- oder Konzentrationsschwierigkeiten.

5️⃣ Kreativität fördern 🎨
Die Kinder konnten mit den iPads malen, Fotos machen oder eigene Ideen einbringen – passend zu ihren individuellen Stärken!

Wie erstellt man eine diklusive Lernumgebung?

Diese Illustration stellt einige Ideen dar, wie man eine Inklusive Lernumgebung schaffen kann. 
Dazu gehört:
1. Klarheit schaffen (Begriffe genauer erklären, Beispiele aufzeigen, etc.)  2. Teamwork fördern (die Kinder sollen verstehen, wie wichtig das Miteinander ist) (Austausch anregen)  3. Technik vereinfachen (Vorbereitete Geräte, Erklärvideos)



Stationsaufbau mit Zeitplan

Inhalt/SchwerpunktMethoden/MaterialienDauer
1. ZuordnungsspielAktivierung, was wissen die Kinder schon über Künstliche Intelligenz?Bilderkärtchen,
„KI“ oder „Keine KI“ Kärtchen 
ca. 7-10 Minuten
2. KI – Ja oder Nein?Können die Kinder entscheiden, ob es Künstliche Intelligenz ist oder nicht? iPad mit Book Creator, eingesprochene Aufgaben ca. 10 Minuten
3. Zukunfts-KIKreativität in Bezug auf Zukunftsdenken fördernWeißes Blatt, Buntstifteca. 10-13 Minuten



Durchführung der Stationsarbeit

Für diese Station gibt es ein Stationsbuch im Book Creator und ein „KI – Ja oder Nein“-Buch im Book Creator (s. unten). Das Stationsbuch leitet die Kinder durch die Station, indem es die erste Aufgabe erklärt, sowie die Lösung beinhaltet. Weiter erklärt es, dass die Kinder nun für die nächste Aufgabe, das Aufgabenbuch im Book Creator verwenden sollen und die Aufgabe dort bearbeitet wird. Zuletzt wird in dem Stationsbuch auf die letzte Aufgabe, die Zukunfts-KI zu malen, hingewiesen. 

Zuordnungsspiel

Auf diesem Bild ist ein eZuordnung abgebildet. Ein Toaster, ein Buch, eine Banane und ein Spielplatz sind Beispiel für keine KI. Beispiele für KI sind ein Computer, eine Alexa, ein selbstfahrendes Auto und ein Roboter

Zum Start dieser Stationsarbeit sollen die Kinder zuerst ihr Vorwissen über KI aktivieren. Dafür gibt es Karten mit verschiedenen elektronischen Gegenständen, welche sie zuordnen sollen. Sie sollen entscheiden, ob der jeweilige Gegenstand KI enthält oder nicht. (Durch die Gruppenarbeit können hier kleinen Diskussionen und Gespräche über ihr Vorwissen von KI entstehen.)
Um ihr Ergebnis zu überprüfen, gibt es eine Vorlage im Book Creator, wo abgebildet ist, welcher Gegenstand wo zugeordnet werden soll.

  • Durch die Verknüpfung mit Vorwissen fällt es Schüler:innen leichter neue Inhalte zu verstehen und einordnen zu können.

KI – Ja oder Nein

Der nächste Arbeitsschritt in dieser Station ist ein weiteres Zuordnen. Dieses Mal ist gefragt, ob in bestimmten Situationen KI angewendet wird oder nicht. Eine Beispielaufgabe dazu ist rechts zu sehen.
Am Ende der Datei ist eine tabellarische Lösung zu finden, mit der die Kinder ihre Antworten korrigieren können.

  • Diese Aufgabe ist wichtig für die Schüler:innen, da sie ihnen hilft, ein grundlegendes Verständnis für Künstliche Intelligenz zu entwickeln und zu unterscheiden, in welchen Alltagssituationen KI eine Rolle spielt
Auf diesem Bild sind Beispielaufgaben aus dem Book Creator zu sehe. Eine davon lautet: Der nächste Arbeitsschritt in dieser Station ist ein weiteres Zuordnen. Dieses Mal ist gefragt, ob in bestimmten Situationen KI angewendet wird oder nicht. Eine Beispielaufgabe dazu ist rechts zu sehen. 
Am Ende der GoodNotes Datei ist eine tabellarische Lösung zu finden, mit der die Kinder ihre Antworten korrigieren können.

Male deine Zukunfts-KI

Am Ende dieser Station können die Kinder ihre eigene, gewünschte Zukunfts-KI malen. Bei Bedarf gibt es im Book Creator anregende Fragestellungen, wie: „Möchtest du gerne einen persönlichen Roboter haben, der alles kann?“ oder „Räumst du gerne alleine dein Zimmer auf?“.
Aus unserer Erfahrung können wir sagen, dass viele Kinder große Pläne an zukünftige KIs haben und sehr vielfältige Ideen gemalt haben. Zwei Beispiele sind unten eingefügt.

  • Diese Aufgabe ist für Zweitklässler besonders wertvoll, da sie ihre Kreativität und Vorstellungskraft anregt. Durch das Malen einer eigenen Zukunfts-KI setzen sich die Kinder spielerisch mit der Frage auseinander, welche Aufgaben KI in ihrem Leben übernehmen könnte.


Materialiencheckliste

Kärtchen für das Zuordnungsspiel

Erklärvideo zum Book Creator


Tipps und Tricks aus unserer Erfahrung

Hier werden ein paar Tipps und Tricks aus unserer Erfahrung abgebildet: 
- Medien und Apps vorab klären 
- Zeit im Blick behalten
- Optimale Gruppengröße
-Heterogene Gruppenzusammensetzung
-Selbstständiges Arbeiten sicherstellen
-Stationen nach Bearbeitung zurücksetzen
-"Schutz" beim Book Creator Sichert Texte und Inhalte

Literatur

OECD. (2019). Bildung auf einen Blick 2019: OECD-Indikatoren. wbv Media. 

Redaktionelle Überarbeitung: Dr. Lea Schulz

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